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Montessori Grundschule

aboutpixel.de / 5. Stunde: Kunst © *lahja*
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Bei der Auswahl einer geeigneten Grundschule spielt oftmals der Wunsch nach stärkerer individueller Förderung eine Rolle.

In diesem Fall ist eine Montessori Grundschule gut geeignet. Der wesentliche Unterschied zur klassischen Grundschule ist das selbstständige Erreichen der Lernziele durch freies Lernen.

Montessoripädagogik

Die Montessoripädagogik wurde Anfang des letzten Jahrhunderts von der Italienerin Maria Montessori entwickelt. Nach Abschluss ihres Medizinstudiums arbeitete sie mit geistig behinderten Kindern. Schockiert vom desolaten Zustand der Kinder und der geringen gesellschaftlichen Akzeptanz für ihre Behinderung beschloss Montessori, eine Veränderung herbeizuführen. Sie eröffnet daraufhin in Rom ein Kinderhaus – zunächst für normal entwickelte Kinder aus verarmten Verhältnissen. Dabei nutzte sie ihre zuvor in der Kinderpsychatrie gemachten Beobachtungen und entwickelte die Montessori-Methode.

Der Leitspruch „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist in der Montessoripädagogik von zentraler Bedeutung. Die Freiarbeit ist elementarer Bestandteil des Alltags einer Montessori Grundschule. Während der Freiarbeit erarbeiten sich die Kinder den Unterrichtsstoff eigenständig. Sie wählen selber aus, womit sie sich beschäftigen wollen und wie lange. Der anwesende Pädagoge agiert dabei eher passiv. Er soll für eine ruhige und entspannte Arbeitsatmosphäre sorgen und bei Bedarf Hilfestellung geben. Der Arbeitsplatz ist mit kindgerechter Möblierung und ästhetischen Arbeitsmaterialien so beschaffen, dass die Kinder sich wohlfühlen und gerne lernen.

Montessori Grundschule

In einer Montessori Grundschule gibt es keine Noten, sondern nur individuelle Beurteilungen. Dennoch richtet man sich genau wie in einer klassischen Grundschule auch nach Lehrplänen. Die Kinder haben neben der Freiarbeit die Möglichkeit im Frontalunterricht, also der herkömmlichen Form von Schulunterricht, ihre Lernziele zu erreichen. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings auf der Freiarbeit.

Gearbeitet wird mit sogenannten Sinnesmaterialien, die über visuelle Wahrnehmung, Akustik, Tast-, Geschmacks– oder Geruchssinn ansprechen sollen. Diese Materialien sind so konstruiert, dass die Kinder meist eigenständig den Wunsch verspüren, sich damit zu beschäftigen. Sie machen sich somit die kindliche Neugier zu Nutze. Die Arbeitsmaterialien ermöglichen dem Kind die Selbstkontrolle seines Ergebnisses, so dass ein Eingreifen der Lehrkraft nicht erforderlich ist. Ein bekanntes Materialbeispiel ist die Jahreskette, mit der die Kinder den Jahreszyklus lernen. Sie ist mit 365 Perlen bestückt, wobei jeder Monat seine eigene Perlenfarbe hat. Zusätzlich gibt es Legekärtchen, die Feiertage oder Geburtstage symbolisieren können.

Maria Montessori fand heraus, dass Kinder immer wieder sogenannte „sensible Phasen“ haben, in denen sie besonders aufnahmefähig für bestimmte Themengebiete wie beispielsweise Sprache, Motorik oder Mathematik sind. Die Interessen wechseln sich dabei von Zeit zu Zeit ab. In diesen Phasen sind die Kinder meist sehr konzentriert bei der von ihnen ausgewählten Sache. Aufgrund dieser sensiblen Phasen ist es der Montessori Grundschule wichtig, dass sich jedes Kind sein Betätigungsfeld in der Freiarbeit selbst aussucht.

Montessori Kritik

Die Montessori Grundschule hat häufig mit der Kritik zu kämpfen, dass es bei einem Schulwechsel auf eine weiterführende Schule ohne Montessori-Ansatz zu Schwierigkeiten für das Kind kommt. Es gibt Schüler, die mit dem Systemwechsel und dem damit verbundenen plötzlichen Leistungsdruck weniger gut umgehen können. Dagegen kann man anführen, dass Montessori-Schüler oftmals sehr viel selbstständiger, teamfähiger und willensstärker veranlagt sind.

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