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Wie wichtig ist Schlaf fürs Lernen?

Im Gegensatz zu der früheren Annahme, schlafen diene ausschließlich der körperlichen Regeneration und zum Abbau von Müdigkeit, ist heutzutage wissenschaftlich erwiesen:

Schlaf ist wichtig fürs Lernen!

Neue Untersuchungen im Bereich der Gehirnforschung förderten erstaunliche Resultate zutage. So wurde entdeckt, dass im Schlaf entscheidende Funktionen für das Einstudieren ablaufen. Das am Tag neu erworbene Wissen wird beim Schlafen verarbeitet und das Gehirn für die Neuaufnahme von Informationen vorbereitet. Ohne Schlaf wäre geistige Arbeit also überhaupt nicht möglich.

Gerade auch für Schüler der Grundschule ist somit ausreichender Schlaf äußerst wichtig. Das Gelernte wird im Ruhezustand reflektiert und Informationen selektiert. Eine Analyse des gesamten vergangenen Tages wird durchgeführt und wichtige Botschaften für die Gedächtnisverarbeitung gespeichert. Gesammeltes Wissen wird in dieser Phase zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis verlagert und so lernt der Mensch buchstäblich im Schlaf.

Gehirnforscher und Neurologen erbrachten den Beweis, dass Gehirnregionen, die im Laufe des Tages besonders beansprucht waren, nachts in einen tieferen Schlaf versinken als weniger aktiv gewesene Zonen. Besonders aktiviert werden Bereiche des Gehirns beispielsweise beim Erlernen von Vokabeln. Während des Schlafens entspannen die neuronalen Verbindungen des Gehirns. Somit wird die Voraussetzung geschaffen, dass am nächsten Tag neues Wissen aufgenommen werden kann. Eine weitere wissenschaftliche Erkenntnis brachte die Erforschung des morgendlichen ‚Verschlafenseins’. Dieser Zustand ist für eine optimale Leistungsfähigkeit des Gehirns außergewöhnlich wichtig.

Für Geist und Körper ist ein ausreichender und guter Schlaf lebenswichtig. In der heutigen Zeit, in der selbst bereits in den Schulen ein gewisser Lern- und Leistungsdruck herrscht, wird die Zeit des Schlafens vermehrt als Zeitverschwendung betrachtet. Um das vorgegeben Pensum absolvieren zu können, greifen selbst junge Menschen verstärkt zu so genannten Aufputschmitteln. Kurzfristig mögen damit ein gewisser Zeitgewinn und eine Steigerung der Leistungsfähigkeit erreichbar sein, doch auf längere Zeit gesehen wirken solche Maßnahmen auf den Organismus wie ein schleichendes Gift.

In der Phase, in der normalerweise ein Schlafzyklus stattfinden sollte, muss das Gehirn weiter auf alle erdenklichen Reize reagieren. Das führt über einen längeren Zeitraum dazu, dass Gelerntes nicht verfestigt und somit schneller vergessen wird. Ebenso wirkt sich ein länger aufgebautes Schlafdefizit negativ auf die gesamte körperliche und geistige Verfassung aus und kann langfristig auch zu psychischen und physischen Erkrankungen führen.

Soll das Potential des Menschen für lange Zeit auf hohem Niveau gehalten werden, ist ein ausreichender und gesunder Schlaf unerlässlich. Ein Tipp zum Schluss: am Tag wichtiges Gelerntes sollte vor dem Einschlafen noch einmal wiederholt werden. Unmittelbar nach dem Lernprozess wachsen die Nervenverbindungen, die für Erinnerungen zuständig sind, sehr schnell. Somit ist das Gehirn in der Lage, das Erlernte im Schlaf besser zu verfestigen.

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