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Meditation für Kinder

Ein tiefer Atemzug kann Wunder bewirken zur Entspannung. Meditation tut noch so viel mehr. Ob im Grundschulalltag gemeinsam mit der Klasse, oder Zuhause mit der Familie – es hat viele Vorteile, Kinder schon früh an Meditation heranzuführen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Meditation für Kinder fördert die Konzentrationsfähigkeit, Kreativität und Entspannung
  • Bereits ab vier Jahren können Kinder an die Meditation herangeführt werden
  • Besonders Fantasiereisen machen vielen Kindern Spaß und wirken beruhigend

Können Kinder meditieren?

Schon für Erwachsene kann es eine Herausforderung sein, Achtsamkeitsübungen durchzuführen und über einen längeren Zeitraum einfach mal nichts zu tun. Kinder haben eine viel kürzere Aufmerksamkeitsspanne, deshalb fällt es ihnen umso schwerer. Doch Kinder erleben so viele Reize im Alltag, alles ist für sie aufregend und neu – Meditation hilft ihnen dabei, all das zu verarbeiten.

Meditation ist eine Praxis, bei der das Kind lernt, seinen Geist zu beruhigen und sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Für Kinder gibt es einfache, altersgerechte Übungen, die oft spielerisch gestaltet sind. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern darum, Kindern den Raum zu geben, ihre Gedanken und Gefühle besser wahrzunehmen.

Die Vorteile von Meditation für Kinder

Kinder profitieren ein Leben lang davon, wenn sie schon früh das Meditieren erlernen. Die entspannende reflektierte Achtsamkeitsübung der Meditation hilft ihnen dabei, die Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu lenken.

  1. Bessere Konzentration: Studien zeigen, dass regelmäßige Meditation die Konzentrationsfähigkeit von Kindern verbessert. Im hektischen Schulalltag hilft dies, die Aufmerksamkeitsspanne zu verlängern und den Fokus auf Aufgaben zu richten. Auch kurz vor den Hausaufgaben kann Meditation Wunder bewirken.
  2. Stressabbau: Auch Kinder sind oft von Stress betroffen, sei es durch schulische Anforderungen oder soziale Konflikte. Meditation kann dabei helfen, Stress abzubauen und innere Ruhe zu finden.
  3. Emotionale Intelligenz fördern: Meditation schult die emotionale Wahrnehmung und hilft Kindern, ihre eigenen Gefühle besser zu verstehen und darauf angemessen zu reagieren. Zudem werden sie dadurch auch empathischer in ihrem Umgang mit Mitmenschen.
  4. Bessere Schlafqualität: Bei Einschlafproblemen können Meditationsübungen Kindern helfen, besser zur Ruhe zu kommen und quälende Gedanken beiseite zu schieben. Fantasiereisen kurz vor dem Schlafengehen leiten sie direkt in erholsame Träume über.
  5. Prüfungsangst bewältigen: Meditation kann auch helfen, Schulangst und Prüfungsangst zu reduzieren, indem sie Kinder lehrt, sich zu entspannen und den Fokus auf das Wesentliche zu lenken.
  6. Kreativität ausleben: Besonders beliebt als Meditation für Kinder sind Fantasiereisen. Diese fördern besonders die Vorstellungskraft, ähnlich wie Kinder Hörbücher.

Meditieren mit Kindern – Vorbereitung & Ablauf

Ab vier oder fünf Jahren können Kinder langsam an Meditationen herangeführt werden. Mit der Zeit können die Übungen dann anspruchsvoller werden. Im Kindergarten sind vielleicht drei Minuten das Limit, in der Grundschule schafft das Kind es dann schon, 15 Minuten in vollkommener Stille zu meditieren.

Machen Sie Meditation zur gemeinsamen Routine – als Eltern im Familien-Alltag oder als Lehrkräfte als Beginn einer Unterrichtsstunde. Die Routine sollte dabei immer einen klaren Ablauf haben:

  1. Erläuterung der Regeln und des Ablaufs sowie zeitlichen Umfangs.
    • „Wir werden jetzt fünf Minuten gemeinsam meditieren. Bleibt dabei ganz ruhig sitzen, verlasst nicht den Raum und stört niemanden in seiner Meditation.“
  2. Vorübungen wie Dehn- oder Atemübungen.
    • „Beobachtet, wie euer Bauch sich mit eurem Atem füllt wie ein Luftballon und atmet dann ganz langsam wieder aus.“
    • Box-Atmung oder andere Atemmuster: 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden Luft anhalten, 4 Sekunden ausatmen, 4 Sekunden Luft anhalten usw.
  3. Das eigentliche Meditations-Thema, z. B. eine Fantasiereise oder eine achtsame Wahrnehmungsübung.
  4. Zeit der Stille: Je nach Alter der Kinder zwei bis zwölf Minuten.
  5. Abschluss der Meditation durch sanfte Klänge, wie eine Klangschale oder einen Gong. Danach können die Kinder sich räkeln und strecken.
  6. Nachempfindung: Sprechen Sie danach gemeinsam über die Erfahrungen während der Meditation. Fiel es den Kindern leicht oder schwer, was hat ihnen gut gefallen?

Arten von Meditationen für Kinder

Es gibt verschiedene Arten von Meditation, die Sie gemeinsam mit Ihren Kindern ausprobieren können:

  • Atemmeditation: Vollkommener Fokus auf die Atmung, um Gedanken beiseite zu schieben, sich zu beruhigen und im Augenblick zu bleiben.
  • Fantasiereise: Fantasiereisen können Eltern, Erzieher und Lehrkräfte selbst anleiten oder ein Video oder einen Podcast dafür abspielen. Diese Meditationsübung fällt Kindern etwas leichter und fördert ihre Kreativität.
  • Tratakmeditation: Hierbei schauen die Kinder für kurze Zeit auf eine Kerze, bevor sie die Augen schließen und die inneren Bilder beobachten.

Tipp für Eltern: Gibt es einen gemeinsamen entspannten Familienurlaub, an den sie sich gerne zurückerinnern? Nehmen Sie Ihr Kind dorthin mit auf eine Fantasiereise und beschreiben Sie die Empfindungen und Eindrücke ganz genau. Da das Kind diesen Ort kennt, fällt ihm die Vorstellungskraft dafür etwas leichter. Mit etwas Übung kann es dann an fernere Orte reisen – sei es in den Regenwald, die Unterwasserwelt oder auch ein Ausflug auf wattige Wolken.

Meditation für Kinder

Stillsitzen funktioniert einfach nicht? Es gibt auch aktive Meditationen, die den gleichen beruhigenden Effekt haben und manchen Kindern etwas leichter fallen:

  • Achtsamkeitsübungen im Alltag: Geben Sie Ihrem Kind auf einem Spaziergang die Aufgabe, alles ganz genau wahrzunehmen. Die Geräusche, das Gefühl der Füße beim Gehen, die Temperatur auf der Haut, und vieles mehr. Solche Achtsamkeitsübungen lassen sich überall integrieren, beispielsweise auch beim Essen, mit Konzentration darauf, alles ganz genau zu schmecken.
  • Mandala Meditation: Mandalas mit ihren gleichmäßigen Formen haben eine beruhigende Wirkung und fördern die Kreativität. Beim Ausmalen können Kinder sich entweder in vollkommener Stille üben oder es kann leise Entspannungsmusik im Hintergrund laufen.
  • Kinder-Yoga: Yoga ist eine Art der bewegten Meditation, die auch für Kinder bereits sehr positive Auswirkungen haben kann.

Fazit: Meditation als wertvolle Ressource

Meditation bietet eine effektive Möglichkeit, Kindern im Grundschulalter dabei zu helfen, besser mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen. Schulen, die Meditation in ihren Lehrplan integrieren, investieren in die geistige und emotionale Gesundheit ihrer Schüler – eine Entscheidung, die langfristig positive Effekte haben kann. Auch für Eltern und Kinder ist Meditieren eine angenehme gemeinsame Aktivität, die für Harmonie und Entspannung sorgt.

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