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Tipps für Elternsprechtage

Mindestens ein Mal im Jahr finden Elternsprechtage statt. Hier nehmen Lehrkräfte sich Zeit, mit den Eltern jedes Kindes über dessen Entwicklungsstand zu sprechen. Eltern können die Möglichkeit nutzen, Fragen zu stellen und Probleme anzusprechen. Tipps zum Ablauf und der Zielsetzung in Elterngesprächen finden Sie in diesem Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Elternsprechtage fördern das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrkräften.
  • Regelmäßiger Austausch ist wichtig, nicht nur bei Problemen.
  • Eltern sollten offen für konstruktive Kritik sein und gemeinsam mit der Lehrkraft nach Lösungen suchen.

Wozu dienen Elternsprechtage?

Elterngespräche bieten Eltern eine Gelegenheit, die aktuellen schulischen Leistungen ihres Kindes mit der Lehrkraft zu besprechen. Diese sollten regelmäßig stattfinden und nicht nur für schlechte Nachrichten einberufen werden. Gleichzeitig braucht es aber auch nicht für jede Kleinigkeit sofort ein Elterngespräch, denn ein Streit auf dem Schulhof oder eine vergessene Hausaufgabe kann sich auch auf andere Weise klären.

Mögliche Themen in Elterngesprächen sind Noten, eventuelle Bedürfnisse für Nachhilfe, Fälle von Mobbing, Schulangst, das soziale Verhalten des Kindes, Lernschwierigkeiten oder auch die Empfehlung einer alternativen Schulform.

Vorbereitung auf Elternsprechtage

Vor dem Termin sollten Eltern sich ein wenig Gedanken machen, worüber sie beim Elterngespräch sprechen möchten. Dafür sollte auch das Kind nach möglichen Themen gefragt werden. Gibt es Fragen, die es sich selbst nicht traut, der Lehrerin oder dem Lehrer zu stellen? Wie nimmt das Kind seine schulischen Leistungen wahr, wovor hat es Angst, wie gefällt es ihm in der Schule?

Hinzu kommen Themen, zu denen Sie die Perspektive der Lehrkraft interessiert. Schreiben Sie sich im Vorfeld die Themen und Fragen auf, um beim Gespräch nichts zu vergessen. Hier ein paar Anregungen:

  • Kommt mein Kind in jedem Fach mit?
  • Sehen Sie Punkte, in denen mein Kind Unterstützung braucht?
  • Sind die Leistungen meines Kindes der Klassenstufe entsprechend?
  • Wie verhält mein Kind sich in den Pausen?
  • Wird mein Kind gemobbt oder mobbt es andere Kinder?
  • Was sind die Stärken und Schwächen meines Kindes?

Sie können auch Sorgen ansprechen. Bringt Ihr Kind vielleicht nicht viele Freunde nach Hause und Sie fragen sich, ob es in der Schule Anschluss hat? Empfinden Sie den Hausaufgabenumfang als zu groß für Grundschüler und möchten eine Einschätzung der Lehrkraft dazu hören? All solche Themen können Sie auch zum Elternsprechtag mitnehmen.

Sind Sie Eltern eines introvertierten Kindes? Oft werden diese in der Schule etwas vernachlässigt, weil die Lehrkräfte ihren Unterricht eher auf extrovertierte Kinder ausrichten. In unserem Artikel Introvertierte Schüler in einem extrovertierten Schulsystem finden Sie Anregungen, wie Schulen Rücksicht auf introvertierte Kinder nehmen können. Diese Lösungsvorschläge können Sie zu Ihrem nächsten Elternabend mitbringen.

Das sollten Sie während des Gesprächs beachten

Das Elterngespräch kann sowohl für Eltern als auch für die Lehrer eine Herausforderung sein. Manche Eltern sind etwas eingeschüchtert von der Autorität der Lehrperson. Andere möchten Kritik an ihren Kindern nicht akzeptieren oder bleiben nicht sachlich. Solche Umstände erschweren natürlich das Elterngespräch. Wie Elterngespräche nicht laufen sollen, zeigt Anke Engelke in der Comedy-Serie Ladykracher:

Elterngespräche Ladykracher

Tipps für produktive Elterngespräche

Wie kann es also besser laufen? Hier ein paar Tipps:

  • Sachlich bleiben: Sehen Sie Hinweise oder Verbesserungsvorschläge der Lehrkraft nicht als persönlichen Angriff an und machen Sie andersrum der Lehrkraft auch keine Vorwürfe.
  • Aktiv zuhören: Lassen Sie einander ausreden und hören Sie zu.
  • Unvoreingenommen sein: Falls Sie dem Hasslehrer Ihres Kindes begegnen, versuchen Sie trotzdem offen an die Sache ranzugehen und sich selbst ein Bild zu machen.
  • Augenhöhe: Für die Schüler sind Lehrer Autoritätspersonen, aber Eltern müssen sie auf Augenhöhe begegnen.

Generell ist es wichtig, dass Eltern und Lehrer im Gespräch an einem Strang ziehen. Das ultimative Ziel ist immer, Lösungen zu finden. Eltern dürfen sich bei der Notenvergabe nicht einmischen, aber sie haben durchaus ein Recht darauf, sich Sachen erklären zu lassen. Dann können sie gemeinsam überlegen, wie sich die Situation verbessern lässt. Die Lehrerin oder der Lehrer kann gut einschätzen, ob das Kind beispielsweise Nachhilfe braucht. Auch Empfehlungen zur Überprüfung einer Lernschwierigkeit wie Legasthenie oder Dyskalkulie können Lehrer aussprechen. Machen Sie sich Notizen während des Gesprächs und nehmen Sie die Vorschläge der Lehrkraft ernst.

Das Elterngespräch ist außerdem der Ort, um persönliche Veränderungen Zuhause anzusprechen. Trennung, Umzug, der Tod eines Familienangehörigen oder eines Haustiers,… All solche Dinge können die schulischen Leistungen von Kindern beeinflussen, weshalb es nur hilfreich ist, wenn die Lehrkraft davon erfährt.

Und dann? Nachbereitung von Elternsprechtagen

Im besten Fall haben Sie im Elterngespräch einige Lösungen und Verbesserungsvorschläge gefunden. Diese sollten Sie im Anschluss umsetzen. Vielleicht organisieren Sie eine Probestunde für Nachhilfe. Oder müssen Maßnahmen gegen Mobbing einleiten, entweder weil Ihr Kind gemobbt wird oder weil es selbst andere mobbt. Vielleicht muss Ihr Kind einfach mal eine neue Lernmethode ausprobieren, damit es bei Klassenarbeiten besser klappt. Tipps zu all diesen Themen finden Sie hier auf grundschulen.net:

Unterstützung bei schlechten Noten:

Lernschwierigkeiten:

Schulprobleme:

Sind Sie mit dem Ausgang des Elterngesprächs nicht zufrieden? Dann können Sie im nächsten Schritt weitere Instanzen, wie beispielsweise die Schulleitung mit einbeziehen.

Zusammenfassung

Elterngespräche dienen dazu, dass Eltern sich mit Lehrern über den aktuellen Lernfortschritt ihrer Kinder austauschen können. In der Vorbereitung sollten Eltern sich die Fragen notieren, die sie ansprechen möchten. Im Gespräch ist es wichtig, sich Notizen zu machen und sachlich zu bleiben. Im besten Fall werden im Gespräch Lösungen gefunden und Ziele gesetzt, welche dann in der Nachbereitung angegangen werden. Im Anschluss ist es auch wichtig, regelmäßig zu gucken, wie nah man der Zielsetzung gekommen ist und ob die Maßnahmen wirksam sind.

Häufig gestellte Fragen zum Elternsprechtag

Was ist der Unterschied zwischen einem Elternabend und einem Elternsprechtag?

Der Elternabend ist ein allgemeiner Informationsaustausch in der Gruppe, während der Elternsprechtag ein individuelles Gespräch zwischen Lehrkraft und Eltern bietet.

Sollte man sein Kind zum Elternsprechtag mitnehmen?

Das hängt vom Alter des Kindes und den zu besprechenden Themen ab. In manchen Fällen wird das Kind direkt mit in das Gespräch einbezogen, insbesondere bei Lernentwicklungsgesprächen zur Zeit der Zeugnisse. Wenn das Kind dabei ist, sollte es auch in das Gespräch einbezogen werden, statt dass nur in der dritten Person über ihn oder sie gesprochen wird.

Was zieht man zum Elternsprechtag an?

Es gibt keine strikte Kleiderordnung. Ein gepflegtes und seriöses Auftreten kann jedoch einen positiven Eindruck hinterlassen.

Ist es Pflicht, zum Elternabend zu gehen?

Generell besteht keine Pflicht, den Elternabend zu besuchen. Es ist jedoch empfehlenswert, das Angebot wahrzunehmen, dem Kind zuliebe. Im besten Fall tauchen dort auch beide Erziehungsberechtigten auf, da so gleich alle ins Bild gesetzt werden.

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