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Lesen macht Spaß! Kinder beim Lesen lernen unterstützen

Lesen lernen ist ein riesiger Schritt in der Kindesentwicklung. Manchen Kindern macht es Spaß und sie können es kaum erwarten, selber Bücher durchzuschmökern. Andere Kinder empfinden Lesen eher als anstrengend und kommen nicht voran. Dieser Artikel bietet Tipps für Eltern, um ihre Kinder beim Lesen lernen zu unterstützen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Jedes Kind lernt Lesen in seinem eigenen Tempo
  • Durch die richtigen Geschichten und spielerisches Lernen wird der Spaß am Lesen bei Kindern geweckt
  • Eltern können im Alltag Leseaufgaben einbauen, wie das Vorlesen eines Plakats oder der Einkaufsliste
  • Wenn das Lesen große Schwierigkeiten bereitet, kann eventuelle eine Legasthenie vorliegen

Lesen in der Grundschule

Die internationale IGLU Studie hat 2021 das Leseverhalten deutscher Schülerinnen und Schüler in der vierten Klasse untersucht. Das Ergebnis: International liegen deutsche Grundschüler im Mittelfeld. Allerdings gibt es hierzulande große Unterschiede zwischen den stärksten und schwächsten Lesern. Außerdem ist leider festzuhalten, dass die Lesemotivation bei Kindern abgenommen hat. 2001 gaben noch 76% der Kinder an, dass sie gerne lesen. 2021 waren es nur noch knapp 70%.

Tipps für Eltern: Wie kann ich mein Kind beim Lesen lernen unterstützen?

Grundsätzlich ist das Lesen lernen eine Aufgabe für die Schule. Um die Fähigkeit zu verfestigen, lohnt es sich aber, wenn die Eltern auch ein wenig unterstützen, um die Lesepraxis in den Alltag zu bringen. Vielleicht wird Bücher lesen so ja auch zu einem Hobby für das Kind. Mit diesen Tipps können Eltern ihre Kinder dazu bringen, mehr zu lesen oder den Spaß am Lesen zu finden.

Tipp #1: Interesse wecken

Am besten wird die Lesemotivation durch Geschichten geweckt, die das Kind interessieren. Vielleicht sind Comics wie Asterix & Obelix, Lustige Taschenbücher oder Gregs Tagebuch eher etwas für Ihr Kind, als rein textbasierte Bücher. Auch Erstlesebücher mit Geschichten der Lieblingshelden oder -Themen werden gerne in die Hand genommen. Es gibt eine riesige Bandbreite an Geschichten über beispielsweise Anna & Elsa oder andere Disney-Prinzessinnen, Detektiv-Geschichten von Die Drei ???, Pferdegeschichten, Dinogeschichten und vieles mehr.

Hier finden Sie Erstlesebücher von Thalia.

Tipp #2: Spielerisch lernen

Was außerdem die Motivation in Kindern weckt, ist, spielerisch zu lernen. Die Schul-App Anton hat auch Lese-Übungen im Programm, bei denen Kinder den Spaß am Lernen finden. Zudem ist die Plattform Antolin ein toller Anreiz, um mehr zu lesen. Hier können Kinder nach dem Lesen ein Quiz zu ihrem Buch beantworten und Punkte dafür sammeln. Wer weiß, vielleicht werden sie sogar der nächste Lesekönig oder die nächste Lesekönigin der Klasse…

Tipp #3: Lesen in den Alltag einbauen

Fordern Sie Ihr Kind im Alltag zum Lesen auf. Wörter stehen überall – ob auf der Cornflakes-Packung, auf dem Plakat an der Bushaltestelle, oder im Rezept beim gemeinsamen Kochen. So kann immer und überall trainiert werden.

Zudem ist es gut, regelmäßige Lesezeiten in den Alltag einzubauen. Beispielsweise zehn Minuten nach der Schule oder vor dem Einschlafen ein Kapitel lesen. So wird das Lesen zur Gewohnheit.

Tipp #4: Vorlesen und Tandemlesen

Die Stiftung Lesen betont, wie wichtig Vorlesen für Kindesentwicklung ist. Kinder, denen schon von klein auf viel vorgelesen wird, haben einen größeren Wortschatz und ihnen fällt das Lesen später leichter. Ihre Lieblingsgeschichten, die sie immer vorgelesen bekommen haben, möchten sie dann vielleicht auch selbst lesen können.

Schritt für Schritt kann vom Vorlesen zum Tandemlesen übergegangen werden. Dann liest Mama beispielsweise eine Seite vor, langsam und mit dem Finger über die Zeilen streichend, damit das Kind mitkommen kann. Und dann darf das Kind selbst versuchen, einen Absatz zu lesen. Sprechen Sie danach über die Geschichten, um das Leseverständnis zu fördern.

Die Erstlesebücher “Erst ich ein Stück, dann du” sind ideal auf das Tandemlesen abgestimmt und bieten abwechslungsreiche Geschichten.

Weitere Tipps:

  • Seien Sie ein gutes Vorbild und lesen Sie selbst Bücher und Zeitungen.
  • Setzen Sie Lesen nicht als Strafe ein (“Genug Fernsehen, jetzt lies mal ein Buch!”) Bieten Sie es stattdessen als attraktive Alternative an.
  • Das Kind braucht eine gemütliche, ruhige Leseumgebung. Wenn Zuhause zu viel Trubel herrscht, ist es vielleicht sinnvoll, sich in der Bücherei eine gemütliche Lese-Ecke in der Kinderabteilung zu suchen.

Warum Lesen so wichtig ist

Lesen ist eine Kernkompetenz, ohne die man im Alltag nicht zurechtkommen kann. Kinder trainieren beim Lesen ihre Konzentrationsfähigkeit und erweitern ihren Wortschatz. Zudem wird das Einfühlungsvermögen geschult durch das Hineinversetzen in andere Charaktere. Auch die Rechtschreibung wird beim Lesen gefestigt, da Kinder direkt sehen, wie Wörter richtig geschrieben aussehen.

Wie lernen Kinder lesen?

Lesen lernen ist ein Prozess, den jedes Kind in seinem eigenen Tempo durchläuft. Es gibt keinen vorgegebenen Zeitrahmen, in dem Kinder das Lesen meistern müssen. Es ist vollkommen normal, wenn einige Kinder länger brauchen als andere.

Bereits in der Vorschule lernen Kinder die Buchstaben kennen. Ab der ersten Klasse wird dann die Laut-Buchstaben-Verordnung erlernt und langsam verinnerlicht. Sobald Kinder dann wissen, wie beispielsweise ein “A” und wie ein “S” klingt, wird im nächsten Schritt die Synthesefähigkeit trainiert, das heißt, die Buchstaben werden zusammengefügt zu Silben und Wörtern.

Langsam entwickeln Kinder dann einen Sichtwortschatz. Sie lernen dabei häufig vorkommende Wörter auf einen Blick zu erkennen. Dieser Sichtwortschatz wird in den folgenden Klassenstufen immer mehr erweitert.

Sobald in der dritten Klasse bei den meisten Kindern die Lesefähigkeit sitzt, geht es in der Schule um das Verbessern der Leseflüssigkeit. Die Grundschüler lernen, mit Betonung zu lesen und die Texte, die sie lesen, auch wirklich zu verstehen.

Was tun bei Verdacht auf Legasthenie

Wie gesagt lernt jedes Kind in seinem eigenen Tempo und es ist normal, wenn einige Kinder länger brauchen als andere oder es ihnen schwerer fällt. Wenn das Lesen und Schreiben allerdings mit sehr großer Anstrengung verbunden ist und einfach nicht gelingen will, könnte eventuell eine Legasthenie (Lese-Rechtschreibschwäche) vorliegen. In dem Fall sollten Sie mit Ihrem Kind zu einem Experten gehen für eine Diagnose. Lesen Sie hier mehr zum Thema: Legasthenie – Das sind die Anzeichen für eine Lese-Rechtschreibschwäche.

Fazit: Wie findet mein Kind Spaß am Lesen?

Die Motivation zum Lesen wird bei den meisten Kindern durch spielerisches Lernen und die richtigen Geschichten geweckt. Das A und O für Eltern bei diesem Prozess ist Geduld. Drängen Sie Ihr Kind nicht und üben Sie keinen Druck aus. Es wird Lesen lernen, keine Frage, nur halt in seinem eigenen Tempo. Und nicht jedes Kind muss zum Bücherwurm werden. Auch Comics, Zeitungen oder andere Medien können Kinder zum Lesen bewegen.

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