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Sollen Kinder auch in den Ferien für die Schule lernen

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aboutpixel.de Schüler denkt nach bei den Schulaufgaben © Stephen Petrat

Jedes mal wenn Ferien beginnen, stellt sich viele Eltern die Frage, ob ihr Sprössling nicht auch in den Ferien etwas für die Schule tun sollte. Grundsätzlich sollte diese Frage mit Nein beantwortet werden. Stellen sie sich als Eltern vor, sie sollten auch in ihrem Urlaub arbeiten. Würde ihnen das gefallen? Ferien sind der Urlaub der Schüler. Zur Schule zu gehen ist für die Kinder genauso anstrengend wie arbeiten für ihre Eltern. Während der Schule müssen sich die Kinder Regeln unterwerfen, fleißig sein, dürfen sich nicht hängen lassen, müssen Hausaufgaben erledigen und für Arbeiten und Prüfungen lernen.

Der Schüler muss die Möglichkeit haben auch mal komplett von der Schule abzuschalten. Das kann er nicht, selbst wenn er nur eine Kleinigkeit tun soll, die ja nicht schaden kann, wie viele Eltern denken. Aber es schadet eben doch. Der Schüler soll unbeschwert faulenzen können, allein oder mit Freunden spielen oder auf einer Urlaubsreise einfach neue Dinge kennenlernen. Dabei lernt er genug.

Gerade in den Sommerferien kommen viele Eltern mit dem Argument, dass doch soviel vergessen werden kann in den 6 Wochen Ferien. Dagegen sei aber zu sagen, dass grundsätzlich der wichtigste Lernstoff des vergangenen Schuljahres in den ersten Wochen des neuen Schuljahres wiederholt wird.

Eine Ausnahme kann man allerdings machen. Nämlich dann, wenn der Schüler lange Zeit in der Schule gefehlt hat, zum Beispiel durch Krankheit. Sind dadurch Wissenslücken entstanden, die nicht während des laufenden Schuljahres aufgeholt werden konnten, kann hier auch in den Ferien nachgearbeitet werden. Am besten immer in Rücksprache mit der Lehrerin oder dem Lehrer. Aber auch hierbei ist zu beachten, dass das Kind erstmal zu Beginn der Ferien eine absolut lernfreie Zeit hat, damit der schulische Lerndruck erst einmal abfällt.

Günstig ist auch, wenn man nicht stur Aufgaben aus Schulbüchern lösen lässt, sondern spielerisch an die Sache heran geht. Gerade in den ersten Grundschuljahren kann man im Alltag viele Dinge spielerisch mit einfließen lassen. Rechnen kann man beim einkaufen mit einfließen lassen oder man kann einfach mal einen Vormittag versuchen nur auf Englisch zu reden um Vokabeln zu üben. Lesen sollte als Spaß in jedem Fall mit einfließen, aber nicht unter Druck. Schreiben sie lustige Botschaften an ihr Kind und hinterlassen sie diese überall in der Wohnung und sie werden merken, wie gern ihr Kind versuchen wird diese zu lesen. Vorlesen ist gerade bei leseschwachen Kindern sehr wichtig, das kann als Ritual jeden Tag sein. Wenn sie mit dem Üben von Dingen beginnen, dann besser erst in den letzten 2-3 Wochen der Sommerferien, damit ihr Kind auch wirklich ausgeruht ist. Dann wird es auch viel entspannter an das Lernen gehen.

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2 Kommentare

  1. Jedes mal wenn Ferien beginnen, stellt sich viele Eltern die Frage, ob ihr Sprössling nicht auch in den Ferien etwas für die Schule tun sollte.
    Diese Frage wird selten von Eltern an mich herangetragen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie wirklich gestellt wird. Persönlich habe ich meinen Kindern in der Grundschule nie aufgetragen, bei Ferienreisen noch Schulmaterial mitzunehmen.
    Grundsätzlich sollte diese Frage mit Nein beantwortet werden. Stellen sie sich als Eltern vor, sie sollten auch in ihrem Urlaub arbeiten. Würde ihnen das gefallen?
    Der Urlaub der Eltern beschränkt sich in vielen Fällen auf vier bis fünf Wochen. Und Eltern arbeiten auch während dem Urlaub viel: Sie packen, sie kochen, sie planen den nächsten Tag, blasen Strandbälle auf, kämpfen um einen freien Liegeplatz am Strand, fahren stundenlang mit dem Auto, lösen Probleme (z.B. ein Gefrierschrank, welcher im Ferienhaus nicht funktioniert) etc. Ob ihnen das gefällt, ist gar nicht so sehr die Frage, diese Arbeitsleistungen sind Voraussetzung gelungener Ferien. Hinzu kommen die ganzen Ferienvor- und Nachbereitungen (Wäsche waschen), welche während den normalen Arbeitstagen zusätzlich geleistet werden müssen.
    Ferien sind der Urlaub der Schüler. Zur Schule zu gehen ist für die Kinder genauso anstrengend wie arbeiten für ihre Eltern.
    Wer sagt das? In der Schule werden viele musische Dinge getan, welche Erwachsene in der Freizeit tun müssen: Sport, Zeichnen, Singen, Naturkunde im Wald oder Bach betreiben. Zudem werden in der Schule haufenweise Sonderanlässe durchgeführt (Schulreisen, Sporttage, Kulturveranstaltungen etc.),welche häufig einen Hauch von Abenteuer und Entspannung bergen. Dies mit der Anstrengung eines Dackdeckers zu vergleichen, welcher bei Kälte oder Hitze stundenlang körperliche Arbeit leisten muss, ist absurd. Oder mit der Arbeit einer Krankenpflegerein, welche einem rigiden Tagesplan an Verpflichtungen folgt. Ich weiss nicht?! (Ich ahne schon: Als Kind musste ich häufig während den Ferien auf einem Bauernhof arbeiten – ich habe mich immer auf den Schulbeginn gefreut).
    Während der Schule müssen sich die Kinder Regeln unterwerfen, fleißig sein, dürfen sich nicht hängen lassen, müssen Hausaufgaben erledigen und für Arbeiten und Prüfungen lernen.
    Viele, welche die Schüler eher als Opfer eines Systems sehen, denn als Nutzniesser, sind auch für die Abschaffung der Hausaufgaben. Oder auch der Prüfungen. Es sind meist jene Schüler, die sich im Unterricht dennoch hängen lassen, welche dann auch in den Ferien nichts für die Schule tun.
    Der Schüler muss die Möglichkeit haben auch mal komplett von der Schule abzuschalten. Das kann er nicht, selbst wenn er nur eine Kleinigkeit tun soll, die ja nicht schaden kann, wie viele Eltern denken. Aber es schadet eben doch. Der Schüler soll unbeschwert faulenzen können, allein oder mit Freunden spielen oder auf einer Urlaubsreise einfach neue Dinge kennenlernen. Dabei lernt er genug.
    Dem Letzten stimme ich zu. Nur ist es so, dass viele Schüler nicht auf Urlaubsreise fahren. Sie liegen stundenlang im Bett, schauen fern oder spielen ungesund lange mit der Playstation. Ob da eine Kleinigkeit wie Franzvokabeln mehr Schaden anrichten? In diesen Zeilen wird suggeriert: „Lernen schadet“ oder „eine Kleinigkeit tun schadet“ Man dürfte sich ruhig auch mal die Frage stellen, ob langes Faulenzen schadet. Die Wissenschaftler haben darauf antworten gefunden. Die Gesellschaften auch. Die Griechen gingen mit 50 in den Ruhestand, und der griechische Staat 2010 nur dank Milliardenhilfe von aussen nicht bankrott..

    Gerade in den Sommerferien kommen viele Eltern mit dem Argument, dass doch soviel vergessen werden kann in den 6 Wochen Ferien. Dagegen sei aber zu sagen, dass grundsätzlich der wichtigste Lernstoff des vergangenen Schuljahres in den ersten Wochen des neuen Schuljahres wiederholt wird.
    Die Stundenpläne sind curricular aufgebaut.. Dadurch werden gewisse Lerninhalte fortlaufend repetiert. Aber leider steht nirgends in den Stundenplänen, dass die ersten Wochen nach den Sommerferien spezifisch der Repetition dienen sollten. Leider werden die Schüler sofort mit haufenweise Neuem konfrontiert. So gesehen stimmt diese Behauptung nicht.
    Eine Ausnahme kann man allerdings machen. Nämlich dann, wenn der Schüler lange Zeit in der Schule gefehlt hat, zum Beispiel durch Krankheit. Sind dadurch Wissenslücken entstanden, die nicht während des laufenden Schuljahres aufgeholt werden konnten, kann hier auch in den Ferien nachgearbeitet werden. Am besten immer in Rücksprache mit der Lehrerin oder dem Lehrer. Aber auch hierbei ist zu beachten, dass das Kind erstmal zu Beginn der Ferien eine absolut lernfreie Zeit hat, damit der schulische Lerndruck erst einmal abfällt.

    Schulischem Lerndruck begegnet man am besten anders. Es ist wahr, dass die Lernfreude immer öfters dem Lerndruck weicht. Einem ungesunden, stressverursachendem. Das ist ein gesellschaftliches Problem. In der Medizin werden gegen chronische Probleme häufig schmerzlindernde Massnahmen betrieben, das Problem kann nicht mehr an den Wurzeln behoben werden. Mir scheint, dass dem Autor für das chronische Problem von Schulstress als einzige Massnahme die Ferienzeit vorschwebt. Es ist ihm nicht zu verübeln. Viel mehr kann er nicht tun. Der richtige Weg ist es dennoch nicht. Wenn Schüler und Eltern sich im Leben von Wochenende zu Wochenende, von Ferien zu Ferien retten müssen, weil dort das Leben anfängt, stimmt etwas Grundsätzliches mit der Schule oder dem Beruf nicht. Und es würde sich sehr lohnen, darüber nachzudenken, wie wir Schule und Beruf gestalten.
    Günstig ist auch, wenn man nicht stur Aufgaben aus Schulbüchern lösen lässt, sondern spielerisch an die Sache heran geht.
    Viele Aufgaben in Schulbüchern sind spielerisch, die Schule verfügt heute über sehr anregendes Unterrichtsmaterial. Dennoch kommt keiner darum, Französischvokabeln zu büffeln, wenn er der Sprache mächtig werden will. Was das mit Sturheit zu tun hat, ist mir schleierhaft. Man kann auch stur auf der faulen Haut liegen.
    Gerade in den ersten Grundschuljahren kann man im Alltag viele Dinge spielerisch mit einfließen lassen. Rechnen kann man beim einkaufen mit einfließen lassen oder man kann einfach mal einen Vormittag versuchen nur auf Englisch zu reden um Vokabeln zu üben. Lesen sollte als Spaß in jedem Fall mit einfließen, aber nicht unter Druck. Schreiben sie lustige Botschaften an ihr Kind und hinterlassen sie diese überall in der Wohnung und sie werden merken, wie gern ihr Kind versuchen wird diese zu lesen.
    Die Volksschule wurde eingeführt, um die Eltern zu entlasten. In dieser Schule lernen die Schüler immer mehr, ihr lernen eigenverantwortlich zu übernehmen. Die ersten Grundschuljahre sind schnell vorbei. Sie sind auch nicht das Problem. Die meisten Kinder dieses Alters gehen gerne zur Schule. Die Schule ist noch stressfrei. Vorlesen ist gerade bei leseschwachen Kindern sehr wichtig, das kann als Ritual jeden Tag sein. Wenn sie mit dem Üben von Dingen beginnen, dann besser erst in den letzten 2-3 Wochen der Sommerferien, damit ihr Kind auch wirklich ausgeruht ist. Dann wird es auch viel entspannter an das Lernen gehen.
    Falls dieser Ratgeber sich insgesamt an Eltern der Kinder aus der Grundschule richtet, kann man vieles gelten lassen. Für Oberstufenschüler scheint mir dieser Ratgeber schon sehr realitätsfremd.

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  2. Hallo, ich sehe es auch so, dass sich die Kinder an Ferien und auch an den Wochenenden nicht mit Hausaufgaben ihre Freizeit beschäftigen sollten. Denn schließlich wollen wir Erwachsene ja auch unsere Freizeit an unseren freien Tagen haben. Doch leider bekommen meine Kinder immer wieder so viel Hausaufgaben für die Ferien, dass wir teilweise nicht einmal was mit ihnen einplanen können, weil sie lernen müssen. Ist das überhaupt legitim? Wieviel Hausaufgaben dürfen sie in den Ferien bekommen? Aktuell ist das bei uns in den Herbstferien der Fall.

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