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ADHS – Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom-Hyperaktivitätssyndrom

aboutpixel.de / Nö, nicht mit mir! © Thomas Weißenfels
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Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom, kurz ADHS genannt, ist eine hyperkinetische Störung, die überwiegend Kinder betrifft und sich vor allem in der Grundschule durch ein gestörtes Lernen und ein auffälliges Verhalten bemerkbar macht.

Die betroffenen Kinder leiden an einem Aufmerksamkeitsdefizit und fallen unter anderem durch eine besonders ausgeprägte Impulsivität auf. Kinder mit ADHS können demnach nur unter größter Anstrengung stillsitzen und sind oft sehr zappelig.

Das Lernen wird infolgedessen stark behindert, da sich die Schüler nur schlecht auf eine bestimmte Sache konzentrieren können und die Aufmerksamkeit auch nicht den Anforderungen entsprechend aufrecht erhalten. Daher wird das ADHS umgangssprachlich auch als Zappelphilippsyndrom bezeichnet.

In der Grundschule fällt auf, dass vor allem Jungs unter der psychischen Störung leiden. Darüber hinaus gibt es vereinzelt auch Mädchen mit einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom-Hyperaktivitätssyndrom. Generell verhält es sich jedoch so, dass die Art und Weise der Ausprägung von Kind zu Kind verschieden ist. Es gibt demnach schwere und weniger schwere Fälle. Schätzungsweise sind bis zu zehn Prozent aller Grundschulkinder hyperaktiv.

Hyperaktive Kinder können sich selbst nur schwer regulieren und ihre Impulse kontrollieren. Durch das unbeherrschte Verhalten kommt es mitunter zu einer Störung des Unterrichts und infolgedessen zu Konflikten mit den Lehrern. Kinder mit einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom sind kaum dazu in der Lage, sich selbst zu motivieren und die persönlichen Bedürfnisse der Disziplin zuliebe zurückzustellen.

Für das Auftreten der Störung sind den neuesten Erkenntnissen zufolge mehrere verschiedene Faktoren verantwortlich. Das ADHS ist demnach multifaktoriell bedingt, wobei die erbliche Veranlagung eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt. Außerdem wird die Ausprägung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom-Hyperaktivitätssyndroms durch die Umwelt und vor allem auch durch die psychosozialen Faktoren beeinflusst.

Ob und wie stark sich nun eine bestimmte genetische Veranlagung ausprägt oder nicht, ist auch vom Umfeld abhängig, in dem das Kind heranwächst. Da in der heutigen Zeit weitaus mehr Grundschulkinder an ADHS leiden als in der Vergangenheit, geht man davon aus, dass auch die Reizüberflutung, zum Beispiel durch das Fernsehen oder durch Computerspiele, die Störung begünstigt.

Grundsätzlich ist es schwer, eine Hyperaktivität als eine solche zu erkennen. Denn für Kinder im Grundschulalter ist ein starkes Bewegungsbedürfnis an und für sich normal, und die Grenzen zum ADHS sind oft fließend. Etwa jeder dritte männliche Grundschüler ist zumindest ansatzweise hyperaktiv.

Wie bereits erwähnt, ist es nicht leicht, ein ADHS als ein solches zu diagnostizieren. Daher werden die Kinder auf eine spezielle Weise getestet. Der Test umfasst einen Intelligenz- sowie einen Konzentrationstest. Konnte ein Aufmerksamkeitsdefizit eindeutig festgestellt werden, dann zielt die anschließende Behandlung darauf ab, die sozialen Fähigkeiten auszubauen und die Begleitstörungen zu beseitigen.

In vielen Fällen wird neben einer Psychotherapie die Verabreichung bestimmter pharmazeutischer Präparate verordnet. Die Medikamente beeinflussen den Dopaminstoffwechsel im Hirn. Dadurch kann unter Umständen die Selbststeuerungsfähigkeit positiv verändert werden. Wirkungsvoll ist außerdem auch ein autogenes Training. Die Art und der Umfang der Therapie richten sich nach der Schwere der Störung.

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Ein Kommentar

  1. Das Autogene Training ermöglicht den Kontakt mit dem eigenen Unterbewusstsein. Das kann schon sehr harmonisierend wirken.

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