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Waldorfschule

aboutpixel.de / Bannwald Wildsee_1 © Rainer Sturm
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Eltern, deren Kinder das schulpflichtige Alter erreichen, stehen vor der wichtigen Entscheidung, welche Schulform für ihr Kind die Förderlichste ist.

Alle Eltern haben selbstverständlich das Anliegen, ihre Schüler in einer druckfreien und familiären Umgebung zu kreativen, selbstverantwortlichen und eigenständigen Persönlichkeiten heranwachsen zu sehen, erwarten aber, dass ihre Kinder in ihrer schulischen Laufbahn erfolgreich sind und einen anerkannten Schulabschluss erlangen.

Waldorf-Grundschulen orientieren sich an den pädagogischen Grundsätzen von Rudolph Steiner und seiner Anthroposophie, der Geisteswissenschaft oder Menschenkunde, die eine kosmologische und geistige Weltanschauung vertritt und Methoden liefert, die geistige Welt wahrzunehmen und zu erforschen.

Waldorf-Schulen sind Schulen in freier Trägerschaft, also mit einkommensabhängigen Schulgeldforderungen, und werden oftmals von Eltern und Lehrerkollegium gemeinsam geleitet. Monatliche Elternabende vertiefen das Vertrauensverhältnis zwischen Schule und Eltern.

In Deutschland gibt es deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Waldorf-Grundschulen in der pädagogischen Umsetzung der anthroposophischen Lehre. Es gibt anthroposophisch-heilpädagogische Schulen und allgemeine Waldorfschulen. Gemeinsam haben diese Schulen, dass sie sich an einem christlich-anthroposophischen Lehrplan ethisch-religiösen Charakters orientieren, der eine anthroposophische Natur- und Geschichtsbetrachtung beinhaltet. Die Schüler und Schülerinnen lernen moralisch-ethische Eigenständigkeit und Urteilsfähigkeit.

Waldorfschulen sind oftmals Gesamtschulen. Die Schüler durchlaufen die erste bis zur zwölften Klasse ohne Sitzenbleiben. Waldorfschulen dienen nicht der Auslese, sondern praktizieren eine Pädagogik der Förderung. Es werden keine Zensuren erteilt. Die Zeugnisse bestehen aus Charakterisierungen des Schülers sowie Analyse seines Lernverhaltens und seines Bemühens. Jedem Schüler einer Waldorf-Grundschule ist die Möglichkeit gegeben, auf eine staatliche bzw. städtische Schule zu wechseln.

Von der ersten bis zur achten Klasse hat eine Waldorf-Klasse idealerweise einen Klassenlehrer, der als Vertrauens- und Bezugsperson agiert. Der Pädagoge soll das Wesen des Schülers erkennen und dadurch intuitiv die erforderlichen, lernpädagogischen Maßnahmen finden. Er dient als Vermittler zwischen Kind und Welt, der Denken und Handeln des Kindes anregt.

Entscheidendes Prinzip der Waldorf-Schulen ist ein ganzheitlicher Unterricht in großen, heterogenen Klassen, der die innere Freiheit der Schüler in die Gestaltung des Unterrichts einbezieht. Dazu dient die Methode des Epochenunterrichts, der zur Konzentration der Unterrichtsinhalte führt. Alle Fächer, dazu gehören in der Grundschule Mathematik, Deutsch, Geschichte und Geografie, werden ausführlich in gewissen Zeitabschnitten behandelt.

Die zwei Fremdsprachen, künstlerischer bzw. handwerklicher Unterricht und Eurythmie werden meist ab der ersten Klasse in laufenden Übungen angeboten. Die Waldorfpädagogik legt eine Betonung auf die Ausbildung von Handfertigkeit, künstlerischer Kreativität und die praktische Anwendung von Erlerntem, um es selbst zu erfahren, zu wiederholen und zu festigen.

Die Idee der Waldorfschule ist, eine Vorschule fürs Leben zu schaffen. Es gilt nicht den Schüler zur Weltfremdheit zu erziehen, sondern auf geistiger Ebene eine Ausbildung von „Intuition, Inspiration und Imagination“ des Schülers zu erreichen. Der Schüler wird dazu ermutigt, selbstständig die Entwicklung seines personalen Konzepts voranzutreiben, allgemeine soziale Kompetenzen zu entwickeln und Handlungs-, Sach- und Methodenkompetenz zu erlangen.

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