GrundschulenNet Kinder
GrundschulenNet Magazin

Die besten Suchmaschinen für Kinder

Das Internet ist kein sicherer Ort für Kinder. Google, Bing, Yahoo und Co sind von Erwachsenen für Erwachsene gemacht. Aber auch Kinder müssen in der Lage sein, das Internet zu nutzen, weil es vor allem heutzutage in Zeiten der Digitalisierung wichtig ist, dass Kinder sich eine Medienkompetenz aneignen, um Medien und ihre Inhalte richtig verstehen und bewerten zu können. Zu diesem Zweck gibt es Kindersuchmaschinen.

Blinde Kuh

Die bekannteste Kindersuchmaschine in Deutschland ist die Blinde Kuh. Seit 1997 können Kinder hier sicher im Internet surfen. Die Aufnahmebedingungen für Webseiten sind sehr streng und doch ist mit der Zeit eine  Datenbank aus 30.000 Webseiten zusammengekommen, die alle redaktionell überprüft worden sind. Zu jedem Suchergebnis wird eine Altersangabe, ein Bild und ein Beschreibungstext angezeigt. Die Altersempfehlung für Blinde Kuh ist von 6 bis 14 Jahre.

Neben kindgerechten Artikeln zu zielgruppengerechten Themen sind bei Blinde Kuh auch Verlinkungen zu sicheren Onlinespielen oder Videos zu finden. Selbst ein eigenes kleines Online-Magazin mit aktuellen Nachrichten, das Bären-Blatt, gibt es auf der Startseite. Weitere Kategorien auf der Startseite sind Surf-Tipps, mit einem Suchkurs, der die richtige Sucheingabe beibringt, eine Zufallsmaschine, Sicherheit und ein Mitmachbereich, in dem Kinder eigene Berichte, Geschichten und Reportagen einreichen können. Sogar ein türkisches Angebot ist bei Blinde Kuh vorhanden.

Blinde Kuh wird von dem Bundesfamilienministerium gefördert und ist deshalb werbefrei. 2006 erhielt die Webseite den Grimme Online Award.

Es gibt dennoch einige Kritik an Blinde Kuh: Da die Webseite sehr alt ist, ist sie ein wenig veraltet und nicht sehr modern. Das Design ist nicht zeitgemäß und die Online-Spiele sind meist nur mit veraltetem Flash-Player nutzbar, den nicht mehr alle Endgeräte haben.

Kindersuchmaschine Blinde Kuh
Bereits seit 1997 gibt es die Kindersuchmaschine Blinde Kuh. Derzeit sind ca. 20.000 Webseiten gelistet. Die Altersempfehlung liegt bei 6-14 Jahren.

FragFINN

FragFINN ist eine modifizierte Variante von der Google-Suche. Aus 5.000 Internetseiten, die von Medienpädagogen überprüft wurden, werden Ergebnisse geliefert. Diese werden kontinuierlich ergänzt, weil Webseitenbetreiber jederzeit einen Antrag auf Überprüfung ihrer Webseite einreichen können. Eine Bildersuche ist ebenfalls möglich, wo allerdings auf Artikel verwiesen wird, nicht die Bilddateien. Neben den Suchergebnissen bietet FragFINN auch Themenartikel. In den Top-Themen werden Fragen beantwortet, die die Kinder selbt eingereicht haben. Dies ist nicht der einzige Mitmach-Faktor: Es gibt außerdem die Möglichkeit, bei FINNreporter eigene Videoreportagen hochzuladen. Auf der Home-Page sind Spiele hinterlegt, die die geistigen Fähigkeiten trainieren. Neben Spiel und Spaß gibt es aber auch Surf-Tipps, Videos und Nachrichten. Die Suchmaschine ist für Kinder von 6 bis 12 Jahren geeignet.

Die Funktion, die Webseite auf leichte Sprache umzustellen, ist eine Besonderheit von FragFINN. Eine weitere Besonderheit ist, dass FragFINN auch als App verfügbar ist. Diese hat nicht nur die Browserfunktion von der Internetseite, sondern ist eine Kinderschutz-App, die es ermöglicht andere Apps am Handy zu sperren. Die Betreiber von FragFINN setzen sich stark für Sicherheit für Kinder im Internet ein und werden unter anderem von der Deutschen Telekom, Walt Disney und Google finanziell unterstützt.

Kindersuchmaschine FragFINN
FragFinn ist eine modifizierte Variante der Google Suche mit ca. 5.000 Websites. Die Altersempfehlung beträgt 6-12 Jahre. FragFINN ist auch in leichter Sprache nutzbar.

Helles Köpfchen

Die Kindersuchmaschine Helles Köpfchen ist für die älteren Kinder von 8 bis 16 Jahren gedacht. Es ist eher ein großes Webportal als eine Suchmaschine. Die Kategorien dieses Webportals umfassen Wissen, Nachrichten, Spiele und Basteltipps. In Suchergebnissen erscheinen deshalb auch immer zuerst Ergebnisse aus dem eigenen Portal und dann erst Internetergebnisse von Whitelists. Vor allem ihr Forum zum Austausch mit anderen Nutzern hebt Helles Köpfchen von anderen Suchmaschinen ab.

Was sie im negativen Sinne leider auch abhebt, ist, dass Helles Köpfchen durch Werbung finanziert ist, auf die das Kind aus Versehen drauf klicken könnte. Um dies zu verhindern gibt es auf der Startseite aber die Funktion, Werbung auszuschalten. Helles Köpfchen wird von Cosmos Media UG betrieben und ist Teil der Initiative „Ein Netz für Kinder“. Da der Betreiber eine private Firma ist, kann Werbung leider nicht komplett umgangen werden. Helles Köpfchen wird aber auch von dem Ministerium für Bildung und vom Familienministerium gefördert.

Kinder Suchmaschine HellesKöpfchen
Helles Köpfchen ist eher ein Webportal für Kinder als eine klassische Kindersuchmaschine. Leider bindet der Anbieter viele Werbeanzeigen ein, sodass Kinder auch auf andere Seiten geleitet werden können. Auch wenn die Werbung per Klick ausgeschaltet werden kann, ist ein sicheres Surfern so nicht gewährleistet.

Kindex

Kindex existiert seit 1999. Damals war es noch ein Forum für Kinderthemen, aber mittlerweile hat es sich auch zu einer nennenswerten Kindersuchmaschine weiterentwickelt, die über 2.000 Webseiten gelistet hat. Die Themen dieser Webseiten sind allerdings eher über Kinder, als dass sie für Kinder wären. So sind vor allem Jugendschutz und Familienpolitik präsente Themen auf Kindex und es richtet sich deshalb eher an Eltern, Lehrer und Kinderbetreuer. Neben dem Themenschwerpunkt wird auch das Design kritisiert, da dies sehr veraltet aussieht und die Suchleiste nicht prägnant zu finden ist. Kindex ist zwar werbefinanziert, aber die Anzeigen sind relativ dezent platziert und sind eigentlich nur Hinweise auf andere Projekte des Webseitenbetreibers, somit ist die Werbung nicht weiter gefährlich.

Was allerdings sehr zum Spaß der Kinder auf der Internetseite beiträgt, ist der Fokus auf Spielen. Der Webseiten-Betreiber ist Spieleentwickler und bietet deshalb viele kindgerechte Online- und Offline-Spiele an.

Wie funktionieren Kindersuchmaschinen?

Das Internet ist voll mit Inhalten, die für Kinder gefährlich sind. Anbieter wie Google bieten mittlerweile auch einen Safe-Search-Filter an, mit dem Kinder die Plattform benutzen können sollen, doch auch dort sind noch nicht alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen gegeben und die Menge an Google-Ergebnissen kann Kinder überfordern. Diese Filter sortieren nämlich nur aus, was auf sogenannten Blacklists steht: Gewalt, Pornografie und Glücksspiel zum Beispiel. Alles andere wird für Kinder dort freigegeben.

Kindersuchmaschinen gehen anders vor, um Kindern eine wahrhaft sichere Suche im Internet zu ermöglichen. Anstatt durch Blacklists auszusortieren, erstellen sie Whitelists mit den erlaubten Themen. Einzelne Webseiten werden dort von Redaktionen aus Medienpädagogen eigenhändig überprüft, anstatt das Ganze einem Algorithmus zu überlassen. So werden nicht nur die offensichtlich verbotenen Themen rausgefiltert, sondern es wird auch auf zusätzliche Kriterien geachtet. Beispielsweise sind auch Webseiten mit besonders beeinflussender Werbung oder Werbung, die als solche nicht gekennzeichnet wurde, gesperrt. Auch getarnte rassistische und aufhetzende Inhalte werden entdeckt und gesperrt.

So wird das Internet für die Kinder zu einem Ort des Entdeckens und des Lernens. Die Kinder können auf sichere Weise den Umgang mit dem World Wide Web erlernen, von dem sie ihr Leben lang profitieren können. Die Suchmaschinen legen auch viel Wert darauf, den Kindern beizubringen, wie sie das Internet richtig nutzen und es gibt Angebote wie beispielsweise den Surfschein von InternetABC, der ihnen den Umgang spielerisch näher bringt.

Fazit

Diese vier Suchmaschinen sind die relevantesten für Kinder in Deutschland. Alle bieten ihre Vor- und Nachteile, deshalb ist Ausprobieren die beste Möglichkeit, um die beste Suchmaschine für das Kind zu finden.

Es gibt noch weitere Kindersuchmaschinen, beispielsweise Boolify, die ist aber nur auf Englisch verfügbar und unterscheidet sich nicht von einer Google-Suche mit Safe-Search-Filter und ist dementsprechend nicht so empfehlenswert wie Blinde Kuh, FragFINN, Helles Köpfchen oder Kindex.

Auch wenn das Kind auf einer sicheren Kindersuchmaschine unterwegs ist und den Umgang mit dem Internet durch Surf-Tipps oder einen Surfschein gelernt hat, sollten dennoch gewisse Regeln im Umgang mit dem World Wide Web gelten. So sollten Eltern beispielsweise ein Zeitlimit festlegen und die Kinder nie komplett ohne Aufsicht ins Internet lassen.

» Diskutieren Sie mit

Die Redaktion von GrundschulenNet ist für Feedback immer dankbar. Wir freuen uns jederzeit über Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge.

Ein Kommentar hinterlassen