So lernen Kinder, die Uhr zu lesen
Inhalt
- Ab wann sollen Kinder die Uhr lernen?
- Schritt 1: Zeitgefühl entwickeln
- Schritt 2: Grundlagen beibringen
- Schritt 3: Uhrzeiger lernen
- Schritt 4: Halbe und Viertelstunden erklären
- Schritt 5: Minuten erklären
- Schritt 6: Üben, üben, üben
- Schritt 7: Zeitabstände beibringen
- Schritt 8: Digitale Uhr lernen
- Lernhilfen
Die Tage von Kindern sind in Ereignisse eingeteilt – Aufstehen, Schulzeit, Spielzeit oder Schlafenszeit. Irgendwann müssen sie lernen, ein Zeitgefühl zu entwickeln und all diesen Ereignissen Uhrzeiten zuzuordnen.
Hier lesen Eltern, wie sie ihren Kindern das Uhr lesen am Besten Schritt für Schritt beibringen können.
Ab wann sollen Kinder die Uhr lernen?
Es gibt kein genau festgelegtes Alter, ab wann Kinder die Uhr lernen sollen. Spätestens in der zweiten Klasse sollte es ihnen aber beigebracht werden. Kinder, die schon früher neugierig auf Uhrzeiten sind, können ruhig auch früher beginnen. Grundvoraussetzung ist lediglich, dass sie die Zahlen lesen können.
Wenn Kinder in der zweiten Klasse noch immer absolut keine Motivation haben, die Uhr zu lesen, ist das auch nicht schlimm. Vielleicht wird die Motivation geweckt, wenn sie eine eigene Armbanduhr geschenkt bekommen. Auch als Einschulungsgeschenk, beispielsweise in der Schultüte, eignen sich Armbanduhren sehr gut.
Schritt 1: Zeitgefühl entwickeln
Das Uhrenlesen sollte langsam angegangen werden. Bevor man sich vor eine Uhr setzt und versucht, die Zeiger zu lesen, soll das Kind zuerst ein Zeitgefühl entwickeln. Dafür können Eltern in den Alltag einige Zeitangaben einbauen. Statt zu sagen „Essen ist gleich fertig“, können sie sagen, „Das Essen ist in 10 Minuten fertig“. Auch bei der Mediennutzungszeit können öfter Zeitangaben erwähnt werden wie „Du darfst noch eine halbe Stunde Fernsehen gucken“. Nach und nach werden Kinder die Zeitangaben besser einschätzen können.
Die Ereignisse, an denen Kinder sich im Alltag orientieren – Aufstehen, Schulzeit oder Schlafenszeit – können nun mit Zeiten definiert werden. Das Kind lernt dann, dass es täglich um sieben Uhr aufsteht und bekommt langsam ein Gefühl für die Uhrzeit.
Schritt 2: Grundlagen beibringen
Nun ist es an der Zeit, die Grundlagen zu lernen. Eltern müssen ihren Kindern jetzt beibringen, dass ein Tag 24 Stunden hat, eine Stunde 60 Minuten und eine Minute 60 Sekunden. Die Erwähnungen aus dem Alltag können nun mit kleinen Aufgaben trainiert werden: Beispielsweise kann die Familie gemeinsam beim Essen versuchen, fünf Minuten lang still zu sein, oder man hüpft eine Minute gemeinsam auf einem Bein.
Schritt 3: Uhrzeiger lernen
Jetzt kann eine Uhr dazu geholt werden. Auch hier beginnt man mit den Grundlagen. Es gibt zwei Zeiger, die sich nach rechts bewegen. Der kleine Zeiger muss zuerst erklärt werden. Jede volle Stunde bewegt er sich eine Stunde weiter. Während der große Zeiger auf der zwölf stehen bleibt, kann der kleine verschoben werden und das Kind soll die einzelnen Uhrzeiten ablesen. Das wird ihm bestimmt leicht fallen. Dieses Erfolgserlebnis motiviert dann, weiter zu lernen.
Schritt 4: Halbe und Viertelstunden erklären
Der große Zeiger kommt jetzt dazu. Zuerst muss das Prinzip von halben und Viertelstunden mit den jeweiligen Zeigerpositionen erklärt werden. Auch hier kann der Zeiger wieder zum Üben hin- und herverschoben werden und das Kind soll die Uhrzeit benennen.
Schritt 5: Minuten erklären
Nun wird es etwas detaillierter: Zwischen den Positionen, voll, viertel nach, halb und viertel vor gibt es nämlich noch einzelne Striche für alle fünf Minuten. Hier muss das Kind jetzt vor allem den Unterschied lernen, dass man auf der einen Hälfte der Uhr von „zehn Minuten nach“ und auf der anderen von „zehn Minuten vor“ spricht.
Schritt 6: Üben, üben, üben
Das Kind kann die Uhr lesen! So einfach ist das noch nicht. Damit das gelernte Wissen sich auch verfestigt, muss ein wenig geübt werden. Mit der Lernuhr können hier ein paar Uhrzeiten zum Üben eingestellt werden, jeden Tag ein paar Übungen. Auch im Alltag können Eltern das Kind öfter mal fragen, wie spät es gerade ist. Geduld ist hier angesagt. Jedes Kind hat sein eigenes Lerntempo. Einigen Kindern fällt es schwerer als anderen, die Uhrzeiten zu lernen.
Schritt 7: Zeitabstände beibringen
Wenn das Kind im Unterricht bereits die Grundlagen des Rechnens gelernt hat, können diese nun auch beim Uhrenlesen angewendet werden. Es können Aufgaben dazukommen wie „Jetzt ist es ein Uhr und wir essen um halb zwei. Wie lange dauert das noch?“
Schritt 8: Digitale Uhr lernen
Nachdem Kinder die analoge Uhr beherrschen, scheint die digitale Uhr leicht zu sein. Doch auch hier muss gelernt werden, dass 14:30 beispielsweise das Gleiche bedeutet wie halb drei.
Lernhilfen
Vor allem zu „Schritt 6: Üben, üben, üben“ gibt es viele ergänzende Lernmaterialien. Dazu zählen beispielsweise Bücher, kleine Brettspiele oder Lern-Apps. Man kann auch eigene Uhren aus Pappe zum Üben basteln.
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