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Schulnoten behindern unsere Kinder beim Lernen

Vorbei sind die Zeiten in denen man seinen Kindern morgens „Viel Spaß in der Schule“ mit auf den Weg gegeben hat. Mit Spaß hat die Schule heute nicht mehr viel zu tun. Kinder werden von Schulbeginn an darauf getrimmt Leistungen zu erbringen. Eine 2 ist gut, aber nicht gut genug. Eine 3 schon fast eine mittlere Katastrophe und ab 4 werden Unmengen in Nachhilfelehrer investiert und Freizeit gekürzt um zu Lernen.

Ein Kind hat kaum noch die Chance etwas zu Lernen weil es interessant ist oder weil die Erfahrung etwas Neues zu können etwas Wunderbares ist. Gelernt wird nur noch für Noten, denn eins steht fest, ohne gute Noten ist der Weg in die Gesellschaft schwierig bis unmöglich. Die natürliche Neugierde eines Kindes wird nur noch an Erfolg gemessen.

Selbst Erstklässler wissen mittlerweile, dass eine falsche von 10 Aufgaben ein Versagen ist und kein Erfolg, weil man 9 Aufgaben doch aber richtig hatte. Wer einen erfolgreichen Übergang an eine Oberschule anstrebt, muss richtig gut sein. Ob ein Kind Fortschritte macht beim Lernen wird in der Notengebung nicht berücksichtigt. Doch mancher kann gut sein wie er will, wenn doch die Lehrer dazu angehalten werden, einen repräsentativen Durchschnitt in ihren Arbeiten vorzuweisen. Dass in einer Arbeit nur Einsen und Zweien vergeben werden, zeigt nicht, dass die Schüler alle verstanden haben was ihnen beigebracht wurde, sondern dass die Arbeit zu leicht war. Da stimmt doch irgendwas nicht.

Gymnasien und Sekundarschulen legen die Kriterien fest nach denen sie die 60% der neu aufgenommen Schüler auswählen und danach richten sich dann Eltern und Lehrer. Da alle Schultypen gleich verteilt Schüler zugewiesen bekommen müssen, muss das schon in der Notengebung in der Grundschule berücksichtigt werden. Da das aber jede Grundschule anders handhaben kann ist das System von vorneherein ungerecht. An der einen Schule gibt es eine 1 ab 95% der richtig gelösten Aufgaben, an einer anderen ab 98% und die nächste vergibt sie gar nur bei 100%. Schulnoten sind nicht aussagekräftig, wenn es darum geht, was das Kind tatsächlich kann.

Grundsätzlich ist die Notengebung im Schulgesetz definiert. Eine 2 bedeutet, dass die Anforderungen voll erfüllt sind. Eine Eins soll es nur geben, wenn die Anforderungen im besonderen Maße erfüllt sind. Aber jede Schule kann das anders auslegen. Es gibt keine einheitliche Bewertungsgrundlage an den Berliner Schulen. Solange das nicht geändert ist, wird es diese „Ungerechtigkeit“ bei der Vergabe der Schulnoten weiter geben. Die bayerische Grundschullehrerin hat ein Buch darüber geschrieben. Am Montag erscheint das Buch „Was wir unseren Kindern in der Schule antun“.

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