Taschengeld – wie viel sollten Kinder bekommen?
Inhalt
Spätestens wenn ein Kind in die Grundschule kommt, fängt es in der Regel an, seine Eltern um Taschengeld zu bitten. Und das ist gut so! Zwar gibt es keine gesetzliche Vorschrift, seinen Kindern Geld zu geben, aber es gibt eine klare Empfehlung der Jugendämter. Taschengeld zu bekommen ist richtig und wichtig. Es hilft den Kindern dabei, den richtigen Umgang mit Geld zu lernen, den Wert des Geldes kennen- und schätzen zu lernen und eigene finanzielle Entscheidungen treffen zu können.
Wann ist wie viel Taschengeld ist sinnvoll?
Ab wie viel Jahren soll ein Kind Taschengeld bekommen? Und wie viel Geld braucht es in welchem Alter? Ist eine wöchentliche oder monatliche Auszahlung sinnvoll? Antworten auf diese häufig gestellten Fragen finden Eltern in der Taschengeldtabelle, die Jugendämter empfehlen. Natürlich dient die Tabelle nur zur Orientierung. Taschengeld ist auch von anderen Faktoren, wie der finanziellen Situation der Eltern, abhängig.
Taschengeldtabelle
Alter | Höhe (€) | Turnus |
< 6 | 0,50 - 1 | wöchentlich |
6 | 1 - 1,50 | wöchentlich |
7 | 1,50 - 2,00 | wöchentlich |
8 | 2 - 2,50 | wöchentlich |
9 | 2,50 - 3 | wöchentlich |
10 | 16 - 18,50 | monatlich |
11 | 18,50 - 21 | monatlich |
12 | 21 - 23,50 | monatlich |
13 | 23,50 - 26 | monatlich |
14 | 26 - 31 | monatlich |
15 | 31 - 39 | monatlich |
16* | 39 - 47 | monatlich |
17* | 44 - 63 | monatlich |
18+* | 63 - 79 | monatlich |
*ab 16 Jahre für Jugendliche, die wirtschaftlich noch ganz von den Eltern abhängig sind (Schüler, arbeitslose Jugendliche)
Quelle: Sparkasse.de
Monatliche oder wöchentliche Auszahlung im Grundschulalter
Im Grundschulalter ist es sinnvoll, das Geld wöchentlich auszuzahlen. Die Kinder haben noch Schwierigkeiten, über einen ganzen Monat zu planen und zu haushalten.
Kinder ab 10 Jahren können dies aber langsam lernen – eine monatliche Auszahlung erhöht die Verantwortung, das Geld richtig einzuteilen. Ab dem 12. Lebensjahr bieten viele Banken die Möglichkeit an, ein Schüler-Girokonto zu eröffnen. Das Taschengeld kommt monatlich direkt auf das Konto und das Kind kann es jederzeit alleine abheben. Das stärkt das Selbstbewusstsein. Es bringt das Kind einen Schritt weiter in Richtung des eigenverantwortliches Handelns.
Damit das Kind seine Planung auch richtig umsetzen kann, ist es wichtig, das Taschengeld pünktlich und regelmäßig zu bezahlen. Am Besten wird dazu ein fester Tag in der Woche beziehungsweise im Monat festgelegt, an dem das Kind sich auf Taschengeld freuen kann. So wird ihnen direkt eine gute Zahlungsmoral vorgelebt, an der sie sich orientieren können.
Die wichtigsten Lektionen für die Kinder
Der Umgang mit Taschengeld hat einen hohen Lernfaktor und sorgt dafür, dass die Kinder ihre eigenen Entscheidungen treffen müssen.
- Selbst bestimmen: Was will ich kaufen? Möchte ich einen Teil des Geldes sparen?
- Wert des Geldes erfahren: Was kostet wie viel? Was kann ich mir leisten?
- Haushalten lernen: Soll ich das Geld wöchentlich ausgeben oder eine Weile auf ein Spielzeug sparen?
- Selbstbewusstsein Ich kann mir meine Wünsche selbst erfüllen.
- Grenzen kennenlernen: Ich kann mir nicht alles kaufen, was ich will, sondern muss Prioritäten setzen.
Die wichtigsten Regeln für die Eltern
Taschengeld soll den Kindern helfen, den verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu erlernen. Damit das möglich ist, ist es sinnvoll, sich an bestimmte Regeln zu halten:
- Taschengeld regelmäßig und pünktlich auszahlen: Nur so können die Kinder planen und gut haushalten und müssen nicht um Geld „betteln“.
- Angemessene Höhe finden: Zu wenig Geld lässt keinen Spielraum zum Sparen, zu viel Geld sorgt für Orientierungslosigkeit.
- Taschengeld dient nicht zur Belohnung oder Bestrafung: Taschengeld sollte immer unter den festgelegten Bedingungen (Betrag und Regelmäßigkeit) ausgezahlt werden.
- Das Kind darf entscheiden, was es mit dem Geld macht: Natürlich dürfen Eltern beraten und empfehlen, aber die Entscheidung liegt beim Kind. Sollte das Kind etwas unangebrachtes kaufen, kann der Taschengeldparagraph gültig gemacht werden.
- Sparen ist kein Zwang: Es heißt Taschengeld, weil es in der Tasche ist und nicht zwangsweise in der Spardose. Eltern können aber natürlich daran erinnern, dass auf die Erfüllung eines größeren Wunsches hin gespart werden muss.
- Zweck des Taschengeldes beibehalten: Das Taschengeld sollte nicht für notwendige Anschaffungen wie z. B. Schulsachen oder Anziehsachen verwendet werden. Diese sollten weiterhin die Eltern zahlen.
Verantwortungsvoller Umgang mit Geld
Der Umgang mit dem Taschengeld zeigt den Kindern schon früh, welche Rolle Geld im Leben spielt. Es ist ein wichtiger Schritt, um auch im späteren Leben gewissenhaft mit Geld umzugehen. Der Überblick ist heutzutage mit Onlineshopping und anderen Finanzierungsmodellen und Verträgen schnell verloren. Da ist es wichtig, schon im Kindes- und Jugendalter zu lernen, verantwortungsbewusst mit Finanzen umzugehen. Das Taschengeld ist da der erste Schritt in die richtige Richtung!
Bildnachweis: © Evgeny Atamanenko / 123rf.com