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Der Einschulungstest für die Grundschule im Diskurs

Der Einschulungstest ist ein Thema, welches vielen Eltern Sorgen bereitet. Der Grund liegt zumeist in einer mangelnden Kenntnis von dem genauen Ablauf der Prüfung. Um Betroffenen ihre Angst vor einem möglichen Versagen ihres Kindes zu nehmen, sollen in diesem Beitrag die wichtigsten Fragen zu diesem ganz besonderen „Event“ angesprochen werden.

Wissenswertes rund um das Thema „Test zur Einschulung“

Das Wort „Test“ ruft bei vielen Erwachsenen erst einmal Unbehagen hervor. Vielleicht werden damit unangenehme Erinnerungen an die eigene Schulzeit verknüpft, vielleicht handelt es sich jedoch auch um schlechte Erfahrungen, die im späteren Berufsleben beispielsweise in Form der weitverbreiteten Einstellungstests anzusiedeln sind. Eine große Gefahr besteht darin, dass Eltern ihre Ängste häufig auf ihre Kinder projizieren und sich selbst und ihren Nachwuchs vor ähnlichen Misserfolgserlebnissen bewahren möchten.

Die gute Nachricht lautet jedoch, dass das Prüfungsverfahren, welches in Verbindung mit der Einschulung benutzt wird, nichts mit späteren Testsituationen zu tun hat und entsprechend locker, unkompliziert und alles in allem natürlich kindgerecht erfolgt. Zudem geht es hier in erster Linie darum, den individuellen Unterschieden, welche jedes einzelne Kind aufweist, gerecht zu werden und gemäß des jeweiligen Entwicklungslevels die optimale Entscheidung zu treffen, damit die Schule nicht in unnötigem Stress ausartet, sondern vielmehr als spannendes neues Lernfeld gewertet wird.

Es gibt kein Versagen beim Einschulungstest!

Vergleichbares gilt natürlich auch für Kinder, die für ihr Alter bereits sehr reif sind und sich bei einer verspäteten Einschulung unterfordert fühlen würden. In diesem Kontext ist darauf zu verweisen, dass betroffene Eltern den Test zur Einschulung unter keinen Umständen mit klassischen Bewertungsmodellen, welche automatisch Erfolg oder Misserfolg nach sich ziehen, in Verbindung bringen sollten. Denn ein „Versagen“ kann es in dem hier im Zentrum stehenden Test nicht geben, da lediglich geprüft wird, ob das Kind bereits schulreif ist. In Bezug auf Inhalt, Zeitpunkt und Rahmenbedingungen unterscheiden sich die Testverfahren je nach Bundesland. Das Durchschnittsalter, in welchem Kinder in der Regel eingeschult werden, liegt bei sechs Jahren.

Der Einschulungstest – Anregungen, Hinweise und Tipps für das „große Ereignis“

An dieser Stelle ist darauf zu verweisen, dass die beste Strategie, eine eventuell aufkommende Panik vor dem Test zu bewältigen, darin besteht, diesen nicht ernster zu nehmen als er ist. Schließlich dient er ausschließlich der Einschätzung, ob das Kind bereits dazu in der Lage ist, den Alltag in der Grundschule mit viel Freude und Lerneifer zu meistern.

Physische und kognitive Entwicklung

Neben dem rein physischen sowie kognitiven Entwicklungszustand ist für die Prüfenden vor allem interessant, ob das Kind den ungewohnten Herausforderungen auf emotionaler und sozialer Ebene gewachsen ist, sich folglich in einem neuen Umfeld zurechtfinden kann, mögliche Auseinandersetzungen souverän zu meistern vermag und dabei auch noch eine gehörige Portion an Neugier und Leidenschaft für neue Lerninhalte mitbringt.

Einige Kinder benötigen einfach noch etwas Zeit, um sich vom behüteten Elternhaus abzunabeln und folglich auch als schulreif erachtet zu werden. Auch die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und Regeln einzuhalten, verweist auf den Reifezustand des jeweiligen Kindes. Ist dieser noch nicht ausreichend ausgeprägt, so macht eine Einschulung wenig Sinn.

Auditive Merkfähigkeit und Sprachentwicklung

Die Tests erfolgen in erster Linie auf spielerische Weise. Hör- und Sehtest sowie die Gewichts- und Körpergröße-Kontrolle dienen neben anderen Untersuchungen einer Bestandsaufnahme der körperlichen Entwicklung. Auditive Merkfähigkeit, Sprachentwicklung und andere Elemente werden mit gezielten Fragen getestet. Weitere mögliche Aufgaben sind das Zeichnen eines Symbols wie beispielsweise eines Sterns oder eines Kreuzes.

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Der Einschulungstest wurde nicht bestanden. Und jetzt?

Wenn Eltern erfahren, dass ihr Kind noch nicht schulfähig ist, können ganz unterschiedliche Gefühle wie Enttäuschung, Verzweiflung, Selbstzweifel, Angst oder einfach nur Trauer hochkommen. Wie jetzt diese verarbeiten und sich dem Kind gegenüber nichts anmerken lassen? Zuallererst die Welt geht nicht unter, wenn das Kind ein Jahr später in die Schule kommt. Sehen sie es vielleicht einfach als Chance für ihr Liebling, sich ein Jahr länger unbeschwert zu entwickeln ohne die neuen Regeln der Grundschule und des Unterrichts.

Suchen sie sich eine Freundin oder einen Freund mit dem sie über ihre Gefühle und Fragen sprechen können. Vielleicht können die Kindergartenerzieher/innen in einem Gespräch die Selbstzweifel nehmen. Die Auswertung des Einschulungstest gibt Hinweise, um Defizite auszubessern. So kann beispielsweise bei Sprachschwierigkeiten ein Logopäde helfen. Therapien sollten jedoch nur angewendet werden, wenn sie wirklich nötig sind. In den meisten Fällen reicht das geschenkte Jahr vollkommen aus.

Fazit zur Schuleingangsuntersuchung

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass ein Einschulungstest für die Grundschule eher einem Gespräch mit zahlreichen kindgerechten Elementen gleicht. Dabei werden Fähigkeiten getestet, die sich in einem Zeitraum von mehreren Jahren sozusagen auf natürliche Weise entwickelt haben. Entsprechend sollten Eltern darauf verzichten, durch eine nicht erforderliche Vorbereitung wie das Auswendiglernen von Wörtern oder Zahlen unnötigen Druck auf ihre Kinder auszuüben. Auch sollten sie mit gutem Beispiel vorangehen und am Tag der Prüfung jede Aufregung vermeiden und stattdessen Zuversicht und Ruhe ausstrahlen.

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2 Kommentare

  1. Hallo ihr Lieben ich bin Mama einer 5 jährigen Tochter habe große Angst vor dem Test. Meine Tochter hat ihn vor ein paar Monaten schon Mal gemacht leider nicht so wie es von ihr erwartet würde morgen ist die zweite Runde bei dem Test habe mit ihr darüber geredet aber sie sagt sie hat Angst und sie will er nicht. Könnt ihr mir einen Ratschlag geben Mfg Jenny

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  2. Bei uns wird der Begriff Schul-Screening benutzt. Heißt zwar im Grunde ja auch nichts anderes als Test(verfahren). Aber das Wort „Test“ kommt halt nicht vor und voilà erscheinen die 30 Minuten weniger bedrohlich 😉

    Achja, es soll auch Eltern geben, die erleichtert sind, wenn das Kind den Test (noch) nicht schafft 😉

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