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Frühförderung in der Vorschule in der Kita

aboutpixel.de / Twins © Franz Mairinger
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Ein hochaktuelles Thema heutzutage stellt die Frühförderung in der Vorschule beziehungsweise in der Kita dar.

Der von Experten geforderte Ausbau entsprechender Einrichtungen erscheint durchaus sinnvoll.
Meinungsverschiedenheiten gibt es dagegen bei den Fragen, in welchem Umfang eine solche Erweiterung durchgeführt werden sollte und wo Prioritäten gesetzt werden müssen.

Die so genannte Frühförderung wurde ursprünglich für sozial, psychisch oder körperlich benachteiligte Kinder eingeführt. Nach dem schlechten Abschneiden bei den Pisa-Studien von in Deutschland lebenden Schülern wurde es notwendig, die Frühförderung neu zu definieren. Nun wird diese für jedes Kind im Vorschulalter empfohlen. Ziel dieser Maßnahme ist eine Optimierung des deutschen Bildungssystems sowie eine deutliche schulische Leistungssteigerung der Kinder.

Allerdings ist eine Frühförderung nur dann sinnvoll, wenn die Kinder mit Freude und Spaß lernen können und dabei nicht überfordert werden. Abwegige Denkanstöße, beispielsweise das Lernen von Mandarin im Alter von drei Jahren, wurden von Experten schnell als kontraproduktiv verworfen. Auch ein Rhetorik-Kurs in der Vorschule würde wohl mehr Schaden als Nutzen bringen, denn Stress oder Leistungsdruck können die kindliche Entwicklung negativ beeinflussen.

Handelt es sich jedoch bei der Kita um eine zweisprachige Einrichtung, steht dem Erlernen einer zweiten Sprache nahezu nichts im Wege. Dies würde nach Meinung der Experten auf spielerische Art zustande kommen, da die zweite Sprache ein Teil des Alltags der Kinder wäre.

In erster Linie sollte aber nach wie vor behinderten oder entwicklungsauffälligen Kindern eine Frühförderung zukommen. In diesen Fällen eignet sich ein ganzheitliches Hilfskonzept, das neben medizinischer und psychologischer auch pädagogische und soziale Hilfestellungen beinhaltet. Generell wird die Frühförderung in zwei Gebiete unterteilt. Während die allgemeine Frühförderung sich für Kinder mit – möglichen – kognitiven Defiziten eignet, richtet sich die spezielle Frühförderung an Kinder mit speziellen Behinderungen wie beispielsweise Blindheit oder Sehbehinderung sowie Taubheit oder Schwerhörigkeit.

Wichtige Grundlagen für den Eintritt in die Grundschule werden in der Vorschule geschaffen. Ein primäres Ziel der Vorschule ist der Abbau von ‚sozialen Mauern’. Aufgrund der Herkunft kann es auch bereits bei Kindern zum Meiden oder dem Ausschluss von Gleichaltrigen aus der Gemeinschaft kommen, wenn deren soziales Umfeld nicht intakt ist.

In Deutschland ist die Unterbringung von Kindern in einer Kita freiwillig und kostenpflichtig. Häufig sind gerade Kinder aus sozialschwachen Familien aufgrund der anfallenden Kosten von einem Besuch die Tagesstätten ausgeschlossen. Auch aus diesem Grund fordern Experten die Einführung einer Vorschul-Pflicht in Deutschland. Für diese Forderung spricht des Weiteren auch eine Reihe von Studienergebnissen. So wurden bei 51 Prozent der Kinder, die keine Kita besucht haben, Sprachdefizite beim Eintritt in die Grundschule festgestellt. Dies betraf aber lediglich 23 Prozent der Kinder, denen eine gezielte Sprachförderung in der Vorschule zukam.

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