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Internationale Schulen – länderübergreifende Lehrpläne für mehr Beständigkeit

Kinder, die aufgrund des Berufes ihrer Eltern oft umziehen und somit die Schule wechseln müssen, haben es schwer. Vor allem, wenn sie von einem Land ins nächste umziehen und sich dort immer dem jeweiligen Lehrplan und vielen weiteren Standards anpassen müssen. Internationale Schulen bieten ihnen ein Konzept, das Beständigkeit garantiert.

Was macht eine Internationale Schule aus?

  • Internationale Schulen sind oft in freier Trägerschaft. Sie gelten als sogenannte „Ersatzschulen“ und bekommen deshalb keine finanzielle Hilfe vom Staat.
  • Aufgrund der freien Trägerschaft verlangen internationale Schulen ein Schulgeld. Dieses ist meist ziemlich teuer und liegt zwischen 4.000 und 18.000€ pro Jahr. Es gibt aber auch die Möglichkeit eines Stipendiums und es sind auch kostenlose internationale Schulen in Deutschland zu finden.
  • Der Abschluss, den Schüler*innen von internationalen Schulen erlangen, heißt International Baccalaureate Diploma (IB). Dieser ist international anerkannt und erleichtert ein Studium im Ausland. Das IB wird meist auf Englisch abgelegt, aber es kann auch auf Französisch oder Spanisch absolviert werden.
  • Weltweit gibt es über 6.000 Internationale Schulen mit über 3 Millionen Schüler*innen. In Deutschland bieten momentan 83 Schulen den Lehrplan nach dem International Baccalaureate an. In dem Netzwerk Association of German International Schools (AGIS) sind momentan 23 Internationale Schulen vertreten.
  • Das Schulsystem Internationaler Schulen reicht von der Vorschule bis zum Schulabschluss. Es kann die Kinder also die gesamte Schullaufbahn begleiten.

Was bedeutet International Baccalaureate (IB)?

Das International Baccalaureate ist ein internationales Abitur. Der Lehrplan richtet sich hier nach der weltweiten International Baccalaureate Organization (IBO) mit Sitz in Genf. So ist der Wechsel von einer Internationalen Schule zu einer anderen im Ausland problemlos, weil derselbe Lehrplan verfolgt wird. Nicht problemlos erfolgt demnach allerdings der Wechsel von einer internationalen Schule auf eine deutsche staatliche Schule. Dort wäre nämlich viel nachzuholen. Falls nach dem Besuch einer Internationalen Grundschule der Wechsel auf das staatliche deutsche Gymnasium angestrebt wird, ist eventuell Probeunterricht nötig, weil der Abschluss an deutschen Schulen nicht anerkannt ist.

Das IB richtet sich auch nicht nach dem deutschen allgemeingültigen Schulsystem von Primärstufe – Sekundarstufe I – Sekundarstufe II. Das Schulsystem nach IB ist folgendermaßen gegliedert:

  1. IB Primary Years Programme: vergleichbar mit der Grundschule und Vorschule im Alter von 3-12
  2. IB Middle Years Programme: vergleichbar mit der Realschule im Alter von 11-16
  3. IB Diploma: vergleichbar mit der Univorbereitung im Alter von 16-19 (mit entsprechender Fächerwahl wird dieses auch in Deutschland anerkannt)
  4. IB Career-related Certificate: vergleichbar mit dem Fachabitur im Alter von 16-19.

Für wen sind Internationale Schulen gedacht?

  • In erster Linie sind internationale Schulen für Kinder von internationalen Fach- und Führungskräften ausgelegt worden, die sich nur vorübergehend in Deutschland befinden.
  • Kinder von mobilen deutschen Familien können die Schulen ebenfalls besuchen.
  • Auch Kinder, die im Ausland aufgewachsen sind oder einen längeren Auslandsaufenthalt planen, sind an internationalen Schulen gut aufgehoben.
  • Wenn ein Kind bereits früh weiß, dass es später im Ausland studieren möchte, ist der Besuch einer Internationalen Schule mit dem international anerkannten Abschluss des International Baccalaureate ebenfalls empfehlenswert.
  • Oft sind Internationale Schulen Ganztagsschulen, die ein buntes kulturelles und sportliches Nachmittagsangebot bieten. Demnach ist es auch eine willkommene Lösung für vielbeschäftigte Eltern.

Diversität an Internationalen Schulen

Ein wichtiges Merkmal, auf das die Internationalen Schulen stolz sind, ist die Diversität, die sie repräsentieren. Die 23 Mitgliedsschulen im AGIS-Netzwerk unterrichten zum Beispiel 16.000 Schüler*innen mit über 65 Nationalitäten und über 40 Muttersprachen. Die Schul- und Campussprache ist Englisch, aber es werden bis zu 20 Muttersprachen am Campus gesprochen.

Dadurch, dass die Diversität an diesen Schulen so wertgeschätzt wird, lernen die Kinder neben dem Schulstoff auch, mit anderen Kulturen umzugehen. Auch die Kultur des Gastlandes, hier also Deutschland, wird ihnen näher gebracht. Internationale Schulen bieten sowohl den Schüler*innen als auch ihren Familien Hilfe bei der Integration an.

Vergleichbare Schulkonzepte

Neben Internationalen Schulen vertreten auch ausländische Schulen, bilinguale Schulen oder Europa-Schulen den Fokus auf eine internationale Bildung und den Fokus auf Fremdsprachen. Diese Konzepte sind allerdings nicht zu verwechseln, da sie sich in einigen anderen Punkten unterscheiden. Bilinguale Schulen beispielsweise unterrichten zur Hälfte in der Fremdsprache und zur Hälfte auf Deutsch, während an Internationalen Schulen der Fokus auf der Unterrichtssprache Englisch liegt.

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