Europa-Schulen – Erziehung zur Weltoffenheit
Inhalt
Was macht Europa aus? Themen wie Nachhaltigkeit, eine kulturelle und sprachliche Vielfalt, wirtschaftlicher, sozialer und territorialer Zusammenhalt und noch sehr vieles mehr. All diese Ziele und Werte, die die EU vertritt, sollen den Schüler*innen von Europa-Schulen schon in der Bildung mit auf den Weg gegeben werden.
Was sind Europa-Schulen?
- Europa-Schule ist ein Titel, den Schulen beantragen können. Wenn die Schule bestimmte Kriterien erfüllt, darf sie sich Europa-Schule nennen.
- Diesen Titel tragen in Deutschland sowohl Grundschulen als auch weiterführende Schulen wie Gymnasien oder Stadtteilschulen.
- Da jede Schule den Titel „Europa-Schule“ beantragen kann, gibt es sowohl private Europa-Schulen, die ein Schulgeld verlangen, als auch staatliche Europa-Schulen.
Was sind die Kriterien für eine Europa-Schule?
Eine Schule darf den Titel Europa-Schule nur dann erhalten, wenn sie besonderes Engagement im EU-Bereich vorzuweisen haben. Dazu müssen die sechs folgenden Kriterien erfüllt werden:
1. Integration europäischer Themen
Der Lehrplan muss einem Europa-Curriculum folgen. Hier sollen Themen und Problemstellungen mit europäischer und interkultureller Dimension behandelt werden. Der Unterricht sollte außerdem durch Aktivitäten ergänzt werden, welche die Europabildung umsetzen. Europa-Schulen sollen regelmäßig an europaorientierten Wettbewerben und Jugendforen teilnehmen.
2. Fremdsprachen
Das Fremdsprachenangebot sollte sich von dem Angebot an Regelschulen abheben. Durch Regel- und Wahlpflichtunterricht sollen mehrere Sprachen erlernt werden können. Europa-Schulen bieten ebenfalls Sprachintensivkurse an und die Möglichkeit, ein Sprachdiplom oder -zertifikat abzulegen. An Gymnasien, die Europa-Schulen sind, wird oft auch bilingualer Unterricht angeboten.
3. Projektorientierte Schulpartnerschaften und Praktika
Europa-Schulen sollten über schulische Partnerschaften im Ausland verfügen, mit denen Austausche stattfinden können. Mit diesen Partnerschulen sollten auch regelmäßig länderübergreifende Projekte durchgeführt werden. An weiterführenden Schulen sollte auch die Möglichkeit von Praktika im europäischen Ausland angeboten werden.
4. Personalqualifizierung und -entwicklung
Lehrer*innen an Europa-Schulen haben ein umfangreiches Profil vorzuweisen. Sie besuchen regelmäßig Fortbildungen, um den Europagedanken an die Schüler weitergeben zu können. Dafür werden die Lehrkräfte in Fremdsprachen weitergebildet und verbringen durch Schulmaßnahmen Auslandsaufenthalte. Sie sollten in europarelevanten Bereichen professionalisiert werden.
5. Engagement in der Region
Die EU ist von Zusammenarbeit geprägt. Dieses Prinzip sollten Europa-Schulen auch in ihrer Umgebung durchsetzen. Dadurch sollten sie mit anderen Schulen, aber auch mit politischen, wirtschaftlichen oder kulturellen Partnern zusammenarbeiten und sie in ihre Erziehungsarbeit mit einbeziehen. Die Schüler*innen sollten mit Öffentlichkeitsarbeit, beispielsweise dem Verteilen von Flyern, den Europagedanken verbreiten.
6. Qualitätssicherung
Damit die Prinzipien und Kriterien von Europa-Schulen auch langfristig durchgesetzt werden, muss es eine schulische Planungs- und Steuergruppe geben. Diese soll darauf achten, dass der Titel „Europa-Schule“ nicht verloren wird und regelmäßig evaluieren, ob die Schule noch alle Kriterien erfüllt und ihre europäische Ausrichtung beibehält.
Fazit
Wenn diese sechs Kriterien erfüllt sind, spricht man von einer Europa-Schule. Diese tragen zur weltoffenen Erziehung junger Menschen bei. Wenn Sie Ihr Kind auf eine Europa-Schule schicken, lernt es frühzeitig die Grundlagen der europäischen Einigung und bekommt ein Gefühl für europäische Zusammenhänge. So trägt es zum Zusammenwachsen Europas bei.