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Lerntypen – Wie lernt mein Kind am besten?

Jeder Mensch lernt auf unterschiedliche Weise am besten. Bereits im Grundschulalter ist es wichtig, den individuellen Lerntyp herauszufinden. In diesem Artikel stellen wir die vier Lerntypen vor und geben jeweils Tipps zum Lernen an die Hand.

Die vier Lerntypen

Lisa muss sich die Deutschlandkarte anschauen, um sich die Bundesländer einzuprägen. Ali kann sie leichter auswendig lernen, wenn er sie aufsagt. Tim lässt sich von seinem Vater Geschichten über die Bundesländer erzählen, um sie sich merken zu können. Und bei Max verfestigt sich das Wissen erst so richtig, wenn er die Länder bereist.

Dies sind Beispiele für die vier verschiedenen Lerntypen: der visuelle Lerntyp, der auditive Lerntyp, der kommunikative Lerntyp und der motorische Lerntyp. Die meisten Menschen sind Misch-Typen und lassen sich nicht ausschließlich einer Kategorie zuordnen. Generell gilt, dass je mehr Sinne beim Lernen angesprochen werden, desto eher verfestigt sich das Wissen.

Es ist wichtig, diese Lerntyp-Tendenzen in der Grundschulzeit herauszufinden, um die Lernmethoden entsprechend anzupassen. Im Folgenden stellen wir jeden Lerntyp vor und geben angepasste Lern-Tipps an die Hand. Am Ende dieses Ratgebers finden Sie außerdem einen Test, mit dem sich der Lerntyp ermitteln lässt.

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In diesem Video werden die vier Lerntypen kurz und knapp erläutert

Lerntyp 1: Der visuelle Lerntyp

Wie der Name schon sagt, lernen visuelle Lerntypen am besten mit visuellen Lerninhalten. Das bedeutet Texte, Fotos, Grafiken und Illustrationen. Bei Vorträgen können visuelle Lerntypen nicht so gut aufpassen. Stattdessen müssen sie mitschreiben oder mitlesen, um zu verstehen. Im Unterricht ist es also hilfreich, sich Notizen zu machen.

Lern-Tipps für visuelle Lerntypen

  • Gelerntes in eigenen Worten aufschreiben
  • Lern-Videos schauen
  • Im Unterricht mitschreiben
  • Lern-Poster im Zimmer oder im Bad aufhängen, um im Alltag nebenbei zu lernen
  • Zur Veranschaulichung komplexer Zusammenhänge mit bunten Farben und Markern selbst Grafiken erstellen, bspw. auf Karteikarten (Mehr zum Lernen mit der Lernkartei hier)

Lerntyp 2: Der auditive Lerntyp

Auditive Lerntypen nutzen den Hörsinn zum Lernen. Als aufmerksame Zuhörer können sie sich Sachen beim Hören gut einprägen. Mündliche Aufgaben fallen ihnen dadurch meist leichter als schriftliche. In ihrer Lernumgebung empfinden sie Nebengeräusche oder Hintergrundmusik als störend.

Lern-Tipps für auditive Lerntypen

  • Sich selbst vorlesen und zur Vertiefung das Gesagte eventuell aufnehmen, um es öfter anzuhören
  • Vokabeln laut aufsagen, um sie sich einzuprägen
  • Selbstgespräche führen – sich beispielsweise die Aufgaben selbst erklären
  • Lieder erfinden zum Lernstoff
  • Podcasts für Kinder zum Lernen nutzen

Lerntyp 3: Der kommunikative Lerntyp

Der kommunikative Lerntyp lernt am besten im Dialog mit anderen. Alleine lernt er nicht so effektiv. Mit einem Partner oder einer Lerngruppe prägt sich der Stoff viel besser ein. Es hilft ihnen, mit Menschen über das Thema zu reden, um es zu verstehen. Kommunikative Lerntypen müssen sowohl Fragen stellen als auch beantworten, um Wissen zu vertiefen.

Lern-Tipps für kommunikative Lerntypen

  • Lerngruppen bilden
  • Rollenspiele durchführen
  • Quizze erstellen und mit Partnern spielen
  • Mit Klassenkameraden über die Hausaufgaben reden
  • Falls gerade niemand zur Verfügung steht, reicht es auch, sich Dinge einfach selbst zu erklären

Lerntyp 4: Der motorische Lerntyp

Für den motorischen Lerntyp gilt das Motto „learning by doing“. Er kann sich Lernstoff am besten durch Ausprobieren, Anfassen und Erleben aneignen. Einzelne Aspekte sind für ihn erst verständlich, wenn er den großen Zusammenhang versteht.

Lern-Tipps für kommunikative Lerntypen

  • Experimente durchführen
  • Lernspiele (bspw. Scrabble für das Erlernen von Rechtschreibung oder Vokabeln)
  • Gruppenarbeit und Rollenspiele
  • Wörter mit Gesten unterstreichen, um sie auswendig zu lernen

Welcher Lerntyp ist mein Kind?

Um herauszufinden, welcher Lerntyp Ihr Kind ist, können Sie den folgenden Test durchführen:

Lassen Sie Ihr Kind jeweils 10 Begriffe auf verschiedene Weise auswendig lernen, um den individuellen Lerntyp zu ermitteln. Wie oben beschrieben, finden viele Kinder sich in mehreren Lerntyp-Kategorien wieder. Ihr Kind kann also durchaus in mehreren Tests gut abschneiden.

Test 1: Visueller Lerntyp

Geben Sie Ihrem Kind einen Zettel mit 10 Begriffen und zwei Minuten Zeit, sich diese einzuprägen. Danach muss das Hirn kurz anders herausgefordert werden, beispielsweise durch eine Kopfrechenaufgabe. Im Anschluss soll Ihr Kind die gemerkten Begriffe wiedergeben. Funktioniert diese Übung gut, dann ist Ihr Kind ein visueller Lerntyp.

Test 2: Auditiver Lerntyp

Für den zweiten Test lesen Sie ihrem Kind 10 Begriffe dreimal vor. Zur Ablenkung folgt eine Kopfrechenaufgabe. Kann Ihr Kind sich danach an einen Großteil der Begriffe erinnern? Dann ist es ein auditiver Lerntyp.

Test 3: Kommunikativer Lerntyp

Um herauszufinden, ob Ihr Kind ein kommunikativer Lerntyp ist, können Sie das Merken von 10 Begriffen beispielsweise in eine eigene Geschichte einbauen. Erfinden Sie diese Geschichte im Dialog mit Ihrem Kind. Wenn es sich danach an viele Begriffe erinnern kann, ist es ein kommunikativer Lerntyp.

Test 4: Motorischer Lerntyp

Da motorische Lerntypen am besten durch Anfassen und erleben lernen, stellen Sie für den vierten Test 10 Gegenstände auf, die Ihr Kind sich merken soll. Es kann sie hochnehmen, anfassen und betrachten. Klappt diese Test-Methode am besten, ist Ihr Kind ein motorischer Lerntyp.

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