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Kostenlose Lern-Apps – wie gut können sie beim Lernen unterstützen?

Im Zuge der Digitalisierung kommen auch neue Lernmethoden auf. Kinder lernen den Umgang mit Computer, Tablet und Handys sehr schnell. Damit sie ihre Zeit an den technischen Geräten nicht mit sinnlosen Spielen verschwenden, gibt es hier einige Tipps für Lern-Apps, die Eltern für ihre Kinder installieren können.

Natürlich sollte das Kind nicht jeden Tag nach der Schule ans Tablet gehen und dort bis zum Abendbrot mit Lern-Apps spielen. Auch bei pädagogisch wertvollen Inhalten sollten Eltern für ihre Kinder im Grundschulalter eine eingeschränkte Mediennutzungszeit festlegen. Die Richtwerte des Medienkonsums für Kinder und weitere Informationen zur sinnvollen Mediennutzung im Grundschulalter gibt es hier:

Grundschulkinder sollten auch noch keine eigenen technischen Geräte besitzen. So können die Eltern die Medienzeit auch besser im Blick behalten. Ein erstes eigenes Smartphone sollte es erst ab der weiterführenden Schule geben.

Lern-Apps ersetzen keine Lernzeit

Lern-Apps dürfen nicht zur Haupt-Lernmethode des Kindes werden. Sie sollten lediglich der Wissensvertiefung dienen. Durch das spielerische Lernen sollen die Apps einen Ausgleich zu den Textbüchern und Aufgabenblättern aus dem Unterricht schaffen.

Lern-Apps sollten nicht die Lernzeit, sondern die Entertainment-Zeit ersetzen. In seiner Mediennutzungszeit kann das Kind dann lieber digital spielerisch lernen, als einen Film zu gucken. Neben Lern-Apps gehört auch das Lernen mit Alexa dazu. Das Kind sollte trotzdem herkömmliche Lernmethoden wie das Lernen mit der Lernkartei anwenden.

Die Vorteile von Lern-Apps

Lernen funktioniert für Kinder am Besten, wenn sie Spaß dabei haben. Alternative Schulformen wie die Demokratischen Schulen konzentrieren sich bereits darauf, den Kindern das Wissen vor allem durch Spiel und Spaß näher zu bringen.

Kinder, die an staatlichen Schulen lernen, können durch Lern-Apps einen spielerischen Lernansatz ausleben. Der Spaß am Lernen fördert die Motivation der Kinder. Plötzlich können sie es kaum mehr erwarten, sich den nächsten Kopfrechenaufgaben zu widmen, obwohl es ihnen vorher lästig erschien. Durch die Maskottchen, die die Kinder in den Lern-Apps meist begleiten, wird das Lernen attraktiver. Außerdem sind viele Lern-Apps wie Spiele aufgebaut und haben meistens ein Belohnungssystem, was ebenfalls förderlich für die Motivation ist.

Kostenlose Lern-Apps

Die meisten Lern-Apps sind leider – zumindest in der Vollversion – nicht kostenlos zu haben. Von 50 Cent bis 50 Euro kann für Lern-Apps alles verlangt werden. Die durchschnittlichen Preise liegen zwischen ein bis sieben Euro. Einige Lern-Apps sind auch im Paket zu erwerben.

Wer allerdings ein wenig länger in den App-Stores stöbert, kann auch kostenlose Lern-Apps für Grundschulkinder entdecken. Dabei muss besonders darauf geachtet werden, dass die Apps trotzdem kindersicher sind. Das bedeutet, sie sind werbefrei und haben keine Zahlungsfallen. Hier stellen wir vier kostenlose, kindersichere Lern-Apps für Grundschulkinder vor:

Anton

Die Lern-App Anton ist ein Alleskönner: Sie begleitet die Kinder von der ersten bis zur zehnten Klasse, ist kostenlos, werbefrei, kindersicher und für mehrere Fächer verfügbar. So kann Anton in der Grundschule in der Fächern Deutsch, Mathe, Sachunterricht und Musikunterricht beim Lernen unterstützen. Die Themen sind alle dem Lehrplan des jeweiligen Bundeslandes angepasst.

Vielleicht kennt ihr Kind die App sogar schon aus dem Unterricht. Anton ist nämlich so ausgelegt, dass Lehrer:innen die App auch im Unterricht nutzen können. Arbeitsaufträge können dann über die App aufgetragen werden. Eltern können den Lehrkräften die Anton-Lern-App auch ruhig vorschlagen, wenn das Kind von Eintönigkeit des Unterrichts klagt.

Bei Anton ist das Motto: Erst Lernen dann Spielen. Es gibt ein Belohnungssystem zur Motivation.

Lesestart zum Lesenlernen

Seit dem Schuljahr 2016/17 bekommen alle Erstklässler:innen in Deutschland das Set „Lesestart zum Lesenlernen„. Darin ist ein für die Altersklasse angepasstes Buch und ein mehrsprachiger Vorleseratgeber für Eltern enthalten. Dieses Set wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von der Stiftung Lesen durchgeführt.

Nun wurde die Idee des Sets auch in der Lern-App Lesestart zum Lesenlernen umgesetzt. Und dank der staatlichen Förderung ist diese komplett kostenlos und werbefrei. Kindern, die nach 2016/17 eingeschult worden, kommt das Känguru-Maskottchen dann bestimmt schon bekannt vor, weil sie es aus dem Lese-Set kennen.

In der App sind die fünf verschiedenen Lesestart-Bücher, die es zur Einschulung gibt, mit einem Klick abrufbar. Gemeinsam mit dem Känguru können die Kinder die Geschichten interaktiv miterleben. Sie können in der App auswählen, ob sie selber lesen möchten, oder die Geschichten von professionellen Sprecher:innen vorgelesen bekommen möchten.

Die kleine Waldfibel

In der dritten Klasse ist in den meisten Lehrplänen der Wald ein großes Thema im Sachunterricht. Perfekter Zeitpunkt, um auf dem Handy der Eltern die App Die kleine Waldfibel herunterzuladen. Sie wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft entwickelt und ist dementsprechend kostenlos und werbefrei.

Die kleine Waldfibel ist der perfekte Begleiter für einen Waldspaziergang. Die Panoramakarte der App kann den Spaziergang noch spannender machen. Die Bäume um sich herum können die Kinder mit der Baumhöhenmessung in der App messen. Mit der App erfahren Kinder alles über das Ökosystem Wald: Sie lernen spielerisch Baumarten zu benennen, können in einem Waldquiz ihr Wissen testen und lernen die Waldbewohner kennen, indem sie sie aufspüren.

Mussila

Mit der preisgekrönten Lern-App Mussila können Kinder ihr Wissen für den Musikunterricht vertiefen. Sie trainieren ihr Gehör und lernen dabei Noten und die verschiedensten Instrumente kennen. Mit einzelnen Minispielen müssen Kinder versuchen, Instrumente zurückzuergattern, die von einem Monster geklaut wurden. Das Belohnungssystem motiviert sie also, weiter zu lernen. Die App ist außerdem kostenlos und werbefrei. Es gibt keine In-App-Käufe, auf die das Kind aus Versehen draufklicken könnte, deshalb ist die App auch kindersicher.

 

Bildnachweis: © dolgachov /123rf.com

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